Auszug
Die geschilderte Beispielsituation dürfte an deutschen Arbeitsplätzen nichts Ungewöhnliches sein. Hier treffen verschiedene Altersgruppen mit ihren verschiedenen Bedürfnissen und Sichtweisen aufeinander. Obwohl sich alle Beteiligten im obigen Fall korrekt und engagiert verhalten, ist das aus der Situation heraus zunächst einmal nicht ersichtlich. Die generationsbedingten1 Besonderheiten und Hintergründe der Sachlage könnten sich wie folgt darstellen.
Der Generationsbegriff wird je nach Kontext sowohl intensional als auch extensional mit unterschiedlichem Bedeutungsinhalt verwendet. Um dieser Vieldeutigkeit methodisch gerecht zu werden, empfiehlt sich die wissenssoziologische Reflexion (vgl. dazu Hauptkapitel B). Fürs Erste genügt das allgemeine (deutsche) Alltagsbegriffsverständnis, das als bekannt vorausgesetzt werden kann.
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Literatur
Vgl. Rendtorff 2000 (Konfliktlinien), S. 182 f.
Vgl. Zucker 2002 (Missverständnisse zwischen Generationen), S. 38 ff.
Vgl. GMS 2002 (Generationenstudie 2001), S. 2. und Dubs 1966 (Generationenkonflikt), S. 29.
Vgl. Staehle 1999 (Management), S. 244 ff.
Vgl. Internetquelle: Gallup 2005 (Engagementindex Deutschland).
In Bezug auf die durchschnittlichen Arbeitskosten/Stunde in Euro lag Westdeutschland 2003 mit 27,09 (Gesamtdeutschland 25,86) hinter Norwegen (28,15) und Dänemark (27,33) vorn und damit mit Abstand vor den USA (19,91) oder Frankreich (20,15). Vgl. Institut der deutschen Wirtschaft 2005 (Deutschland in Zahlen), S. 141.
Vgl. Schäfer 2002 (Konflikte am Arbeitsplatz), S. 99.
Vgl. Internetquelle: Summers 2005 (Generation mix).
Vgl. Liegle/ Lüscher 2003 (Generationenbeziehungen), S. 65.
Es bestehen derzeit keine Anzeichen für den Wiederanstieg der Geburtenrate in naher Zukunft. Vgl. Statistisches Bundesamt 2003 (Bevölkerungsprognose), S. 10 ff. und S. 20 ff.
Vgl. zu alternativen Hochrechnungen auch Statistisches Bundesamt 2003 (Bevölkerungsprognose), S. 38 ff.
Vgl. Internetquelle: Statistisches Bundesamt 2004 (Altersstruktur der Beschäftigten) und Engstler/Menning 2003 (Familienstatistik), S. 96 f.
Abgesehen von Urlaub, Feiertagen, bezahlten Krankheitstagen usw. Vgl. Institut der deutschen Wirtschaft 2005 (Deutschland in Zahlen), S. 11 und S. 16.
Vgl. Internetquelle: Statistisches Bundesamt 2004 (Altersstruktur der Beschäftigten) und Schmitt 2003 (Altersstruktur), S. 52 basierend auf Studien von Proage, der Bertelsmannstiftung und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.
Der dehnbare Begriff „ältere Arbeitnehmer“ wird im Folgenden in Anlehnung an die OECD-Definition für Arbeitnehmer in der zweiten Hälfte ihres Berufslebens verwendet, die das Pensionsalter noch nicht erreicht haben. Vgl. ausführlich zu Definitionen und Altersgrenzen Maier 1997 (Berufssituation Älterer), S. 23 ff.
Vgl. Schmitt 2003 (Altersstruktur), S. 52, Opaschowski 2002 (Zukunftstrends), S. 147 und Prahl/Schroeter 1996 (Soziologie des Alterns), S. 126.
In Mathematik, Naturwissenschaften und Lesekompetenz lagen die 15-jährigen deutschen Schüler 2000 international leicht unter OECD-Durchschnitt, laut PISA-Studie 2003 leicht verbessert etwa im Durchschnitt. Die Grundbildung ist jedoch weiterhin gefährdet. Dies gilt insbesondere für männliche Haupt-und Sonderschüler und Abkömmlinge aus Migrationsfamilien. Vgl. Deutsches PISA-Konsortium 2001 (PISA 2000), S. 114, S. 169 f., 174 f. und S. 237 und Internetquelle: Deutsches PISA-Konsortium (PISA 2003), S. 6 ff.
Den 26 % Ausbildungszeit stehen laut Busek nur 28 % Berufsleben und 39 % Ruhestand entgegen. Vgl. Busek 1997 (Solidarität), S. 24 f. Bei einer Lebenserwartung von 75 Jahren begänne ein Durchschnittskind seine Schul-und Ausbildungszeit mit ca. 6 Jahren, hätte diese mit etwa 25 abgeschlossen, würde dann arbeiten bis es 46 Jahre ist und könnte noch knapp 30 Jahre im Ruhestand verbringen. Als Durchschnittsangaben scheinen diese Zahlen etwas hoch gegriffen. Dennoch zeigen sie in der Verlängerung der Lebensphasen Ausbildung und Ruhestand zuungunsten des Berufslebens einen wichtigen Trend an. Die durchschnittliche Bildungszeit der Deutschen liegt aktuell mit ca. 17 Jahren etwa ein halbes Jahr über dem Durchschnitt der Industrieländer. Vgl. Institut der deutschen Wirtschaft 2004 (Bildung und Ausbildung).
Vgl. Institut der deutschen Wirtschaft 2004 (High Potentials), S. 4.
Gleichzeitig bleiben selbst die Konsequenzen der demografischen Entwicklung in der Kundenstruktur oft unberücksichtigt. Zwar wird der Bevölkerungsrückgang in der Gesamtnachfrage erst ca. 2040 deutlich, die Kundenstruktur wandelt sich jedoch bereits jetzt in Richtung eines Übergewichts älterer und hochaltriger Nachfrager. Der Wettbewerb um die schrumpfenden Kundensegmente jüngerer Nachfrager wird härter. Entsprechend besteht für die Unternehmen die Notwendigkeit zur Ergreifung adäquat differenzierter Marketingmaßnahmen usw. Vgl. dazu allgemein Clurman/ Smith 1997 (Generational marketing), Ritchie 1995 (Marketing to Xers) und Marconi 2002 (Future marketing).
Die phänomenologische Methode versteht die Lebenswelt des Menschen unmittelbar durch ganzheitliche Interpretation alltäglicher Situationen. Ihre Aussagen sind oft räumlich und zeitlich gebunden. Ihre Stärke liegt gerade nicht in der Standardisierbarkeit, sondern in Person und Erfahrungsschatz des Phänomenologen. Vgl. Seiffert 1972 (Wissenschaftstheorie), S. 197 und ausführlich Lamnek 1995 (Methodologie), S. 58 ff.
In den Sozialwissenschaften wird im nicht-empirischen Bereich traditionell außer mit analytischen Methoden mit Hermeneutik, phänomenologischer Beschreibung oder dialektischen Verfahren gearbeitet. Vgl. Seiffert 1970 (Geisteswissenschaftliche Methoden), S. 26 ff. und 37 ff. Für psychologische Studien bieten sich weitere qualitative Forschungsmethoden wie Diskursanalyse, narrative Analyse, Videomethoden und Grounded Theory an. Vgl. für einen Überblick Camic/Rhodes/Yardley 2003 (Qualitative Research).
Vgl. Seiffert 1970 (Geisteswissenschaftliche Methoden), S. 54 f., S. 109 und S. 177. Zu Vorgehen und Kritik der Hermeneutik vgl. Hitzler/Soeffner 1994 (Methodisch kontrolliertes Verstehen), S. 28 ff., Lamnek 1995 (Methodologie), S. 71 ff. und Reichertz 2002 (Hermeneutik), S. 123 ff.
Zur logischen Diskussion anhand von Thesis, Antithesis und Synthesis vgl. Seiffert 1970 (Geisteswissenschaftliche Methoden), S. 199 und S. 201.
Vgl. Liegle/ Lüscher 2003 (Generationenbeziehungen), S. 33.
Vgl. Kluge/ Seebold 1995 (Etymologie der deutschen Sprache), S. 313, o. V. 2000 (Brockhaus), S. 324, o. V. 2000 (Duden), S. 413 und Pfeifer 2000 (Etymologisches Wörterbuch), S. 423.
Vgl. ausführlich Nash 1978 (Greek origins), S. 1 ff. und Bilstein 1996 (Metaphorik), S. 166.
Beispielhaft dafür sei Matthäus 10, 37 genannt. Zur Theorie vgl. Bilstein 1996 (Metaphorik), S. 166 und Sackmann 1991 (Deutungsmuster), S. 206 f.
Vgl. Liegle/ Lüscher 2003 (Generationenbeziehungen), S. 36 ff.
Dies gilt trotz ihrer methodischen Einschränkungen, was Interpretation und Generalisierbarkeit der Ergebnisse angeht. Vgl. Steger 2001 (Metaphern), S. 91 und 100 ff.
Vgl. Bilstein 1996 (Metaphorik), S. 184 ff.
Besonders negative Altersstereotype aus der Alltagssprache wie beispielsweise „alte Hexe“ werden vorwiegend für Frauen verwendet, die den Hauptteil der ältesten Generationen stellen. Vgl. ausführlicher zu Generationenrhetorik und Altersstereotypisierung Liegle/ Lüscher 2003 (Generationenbeziehungen), S. 47 ff.
Man denke hier beispielsweise an das vom Sprecher der Deutschen Bank Hilmar Kopper geprägte Unwort des Jahres 1994: “Peanuts”. Vgl. zur Erläuterung der genannten Unwörtern o. V. 2004 (Unwort).
Vgl. Thimm 1999 (Altersdarstellung), S. 30 f. Ebenda findet sich eine ausführliche Darstellung der negativen Altersbilder und des „Generationenkampfes“ in Sprachgebrauch und Medien sowie der Vorreiterrolle der Werbung bei der Entstehung von negativen wie positiven Altersstereotypen. Zur Altersweisheit vgl. ausführlich Prahl/Schroeter 1996 (Soziologie des Alterns), S. 264 f.
Vgl. Liegle/ Lüscher 2003 (Generationenbeziehungen), S. 129 f.
Zum Thema Sprachunterschiede international vgl. ausführlich Hofstede 1984 (Culture’s consequences), S. 27 ff. und zum Sprachgebrauch Ritchie 1995 (Marketing to Xers), S. 163.
Vgl. Seiffert 1970 (Geisteswissenschaftliche Methoden), S. 193.
Liebau 1997 (Generationenverhältnis), S. 8
Vgl. Stiksrud 1994 (Generationenkontext), S. 223.
Vgl. dazu exemplarisch Dubs et al. 1966 (Konflikt der Generationen), S. 3.
Vgl. Höpflinger 1999 (Generationenfrage), S. 13 f. und Sünkel 1997 (Pädagogischer Begriff), S. 195.
Vgl. o. V. 2002 (Encarta) und Dubs 1966 (Generationenkonflikt), S. 26.
So spricht man zum Beispiel von „Programmiersprachen der 3. Generation“, vgl. Bolkart 1987 (Programmiersprachen), S. 1 ff.
Zur Versachlichung und Technik vgl. exemplarisch Liegle/ Lüscher 2003 (Generationenbeziehungen), S. 42.
Vgl. Pöttinger 1969 (Körpermaße), S. 66 ff. und Portmann 1966 (Entwicklungsbeschleunigung), S. 71 f. Das Phänomen der immer früher eintretenden Geschlechtsreife (Entwicklungsbeschleunigung) wurde zwischen 1940 und 1960 stark thematisiert. Inzwischen scheint sich der Eintritt der körperlichen Reife bei 12 bis 13 Jahren wieder stabilisiert zu haben, während sich der Eintritt der geistigen und sozialen Reife auf das 17. bis 18. Lebensjahr nach hinten verschoben hat. Vgl. ausführlich Kracke/Nowak/Silbereisen 1992 (Entwicklungstempo), S. 171 ff. und auch Rendtorff 2003 (Jugend und Geschlecht), S. 193 ff.
Vgl. Portmann 1966 (Entwicklungsbeschleunigung), S. 73 ff. Das Phänomen war verstärkt an der Bevölkerung der Großstädte und an höheren Schulen zu beobachten.. Als mögliche Ursachen nennt Portmann die Landflucht eher unruhiger Geister in die Städte und die dort steigende Vermischung des Erbgutes im Gegensatz zum Dorf sowie Umwelteinflüsse: wie mehr Hektik, Licht, Lärm, Unruhe und Sport.
Vgl. Sünkel 1997 (Pädagogischer Begriff), S. 195 ff.
Vgl. Lüscher 1993 (Postmoderne Generationenbeziehungen), S. 20 f. und 29.
Vgl. dazu BGB in der Fassung der Bekanntmachung vom 2.1.2002 §§ 1589 ff. (Verwandtschaft), 1618 a, 1619, 1626 ff. (Verhältnis zwischen Eltern und Kind) und 1924 ff. (Erbrecht) sowie Dubs 1966 (Generationenkonflikt), S. 25 ff.
Zu dieser Definitionsproblematik vgl. auch Liegle/ Lüscher 2003 (Generationenbeziehungen), S. 313.
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(2007). Einführung. In: Generationenmanagement in Unternehmen. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5525-4_1
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