Auszug
Einleitend nimmt Frank Bertsch (freier Publizist) auf das Referat von Folkers Bezug und vertritt die Auffassung, dass der methodologische Individualismus als erkenntnistheoretisches Prinzip überholt sei. Die Annahme, dass Individuen primär und generell strukturbestimmend seien, hätte ihre Grenzen. Man müsse weniger von den Individuen her denken, als vielmehr von den Aufgaben der Institutionen der Mikroebene, der Mesoebene und der Makroebene her. Diese Institutionen hätten eigene, selbstständige, struktursetzende Funktionen, auf die sich das Handeln der Individuen beziehe und von denen sich das Handeln der Individuen herleite. Folkers erläutert dazu, dass er den methodologischen Individualismus herangezogen habe, weil er Konsens unter Ökonomen sei und auch Siegel und andere in ihren Referaten diesen explizit als Ausgangspunkt gewählt hätten. Damit existiere eine gemeinschaftliche Basis, die in einer Auseinandersetzung einen guten Vergleichsmaßstab für divergierende Meinungen biete. Die von Bertsch angesprochenen Zusammenhänge würden von Ökonomen in den Restriktionen abgebildet und blieben daher nicht außer Betracht. Siegel stimmt Folkers in Bezug auf den methodologischen Individualismus zu und bekräftigt, dass dieser das Leistungsfähigkeitsprinzip zur Konsequenz habe. Die Einwände von Bertsch seien unter dem Stichwort Sozialstaatsprinzip zu berücksichtigen.
Walburga von Zameck (Moderation)
Tobias Gaydoul (Protokoll)
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(2007). Diskussion zu den Vorträgen von Cay Folkers, Theodor Siegel, Gisela Färber und Matthias Wrede. In: Seel, B. (eds) Ehegattensplitting und Familienpolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5512-4_11
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8350-6082-1
Online ISBN: 978-3-8350-5512-4
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