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Entwicklung eines Transaktionsmodells für Portfoliotransaktionen unter 100 Mio. Euro Nennwert

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Der Verkauf notleidender Kredite
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Auszug

Die bisherige Markttätigkeit wurde von Transaktionen dominiert, deren Transaktionsvolumina, bezogen auf den Nennwert der ausstehenden Forderungen, meist deutlich im dreistelligen Millionenbereich lagen, teils wurde sogar die Milliardengrenze erheblich überschritten.663 Angesichts dieser Werte überrascht es nicht, dass auf der Angebotsseite bisher fast ausschließlich Großbanken, Genossenschaftliche Zentralbanken, einige wenige Landesbanken oder Hypothekenbanken anzutreffen waren. Die bis Anfang 2006 veräußerten und geschätzten 30 bis 40 Mrd. € NPLs entfallen daher fast ausschließlich auf diese Institute, während im Genossenschaftssektor und im öffentlich-rechtlichen Bereich bislang kaum Transaktionen einzelner Vertreter bekannt wurden.664 Hinzu kommt, dass die größeren Institute mit dem Abbau ihrer notleidenden Aktiva sehr weit fortgeschritten sind. So konnte z.B. die am 01.01.2003 ins Leben gerufene und ursprünglich bis zum Jahr 2008 angelegte Institutional Restructuring Unit (IRU) der Dresdner Bank bereits nach zweieinhalb Jahren das erfolgreiche Ende ihrer Arbeit verkünden, innerhalb derer insgesamt 35,5 Mrd. € an NPLs, SPLs und non-strategic loans abgewickelt wurden, von denen etwa ein Drittel mittels Verkauf an den Markt ging.665 Die weitere Entwicklung des Marktes wird also entscheidend davon abhängen, inwieweit Transaktionen mit Portfolien notleidender Kredite soweit standardisiert werden können, dass auch einzelne Sparkassen oder Genossenschaftsbanken als mögliche Verkäufer für Investoren interessant werden.666

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Literatur

  1. Vgl. dazu neben Schalast (2006), S. 195, nur die Aufstellung bisheriger Transaktionen bei DTZ et al. (2005), S. 24. Eine Untersuchung von Roland Berger (2005), S. 11, bestätigt dies.

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  2. Vgl. Kroll, Mercer Oliver Wyman (2005), S. 32.

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  3. Vgl. Börsen-Zeitung vom 25.06.2003, S. 17: „Dresdner Bank braucht IRU noch fünf Jahre“; ZfdgK 17/2005, S. 895: „Die IRU hat fertig“.

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  4. So auch von Köller (2005a), S. 19.

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  5. Vgl. Wöhe (2000), S. 515.

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  6. Vgl. Samuelson, Nordhaus (1998), S. 196–197.

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  7. In diesem sog. Spence-Dixit-Modell nehmen Spence (1977) und Dixit (1979, 1980) für ihre Analysen an, dass die Unternehmen im Stackelberg-Wettbewerb miteinander konkurrieren, also sequenziell darüber entscheiden, mit welchen Kapazitäten sie am Markt tätig sein wollen. Im Ergebnis wird deshalb der Preis nur kurzfristig vom Wettbewerb am Markt bestimmt. Langfristig konkurrieren die Unternehmen über den Aufbau von Kapazitäten miteinander.

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  8. So auch Hamberger, Diehm (2004), S. 184.

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  9. Vgl. Richter, Diehm (2004), S. 47.

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  10. So bei von Daniels (2004), S. 136.

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  11. Die Unterscheidung in explizite und implizite Transaktionskosten ist an die Systematik der Theorie der Marktmikrostruktur angelehnt. Explizite Transaktionskosten fallen danach bei der Informationssuche und Entscheidungsfindung an und schließen Provisionen, Gebühren, Honorare sowie Absicherungskosten und eventuell anfallende Steuern ein. Implizite Transaktionskosten entstehen dann, wenn der Transaktionspreis bspw. auf Grund von Informationsasymmetrien unterhalb des „wahren“, aber unbekannten Gleichgewichtspreises liegt. Vgl. dazu Kaul (2001), S. 29–33.

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  12. Vgl. Williamson (1979), S. 240.

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  13. Brand (1990), S. 26.

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  14. Vgl. Breuer, Mark (2004), S. 89.

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  15. Vgl. Klöckner, Wolters (2004), S. 1198.

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  16. Vgl. Schalast (2006), S. 195, und Experteninterviews.

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  17. Vgl. Experteninterviews. Kroll, Mercer Oliver Wyman (2005), S. 11, nennen eine Grenze von 500 Mio. € Nennwert. Eine Absenkung des Mindestvolumens auf 100 Mio. € wird dort erst für das Jahr 2008 prognostiziert. Die Tatsache, dass Verkäufer zum Teil höhere Grenzen als die Investoren nannten, kann möglicherweise mit dem bestehenden Verkäufermarkt zum Zeitpunkt der Datenerhebung erklärt werden, in dem Investoren nicht allzu wählerisch sein konnten, wollten sie sich am Markt etablieren.

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  18. So auch von Keitz, Zeller (2005), S. 20.

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  19. Landesbanken und genossenschaftliche Zentralbanken haben Ende 2005 Kredite an inländische Unternehmen und Privatpersonen in Höhe von zusammen ca. 276 Mrd. € vergeben. Sechs bis acht Prozent davon entsprechen etwa 17 bis 22 Mrd. € an notleidenden Forderungen. Vgl. Deutsche Bundesbank (2005), Bankenstatistik, Stand: 15.02.2006. Klöckner, Wolters (2004), S. 1196, vermuten allein im Sparkassensektor 30 bis 60 Mrd. € notleidende Kredite, was die obige Aussage in der Tendenz stützt. Schuppener (2006), S. 18, vermutet bei „kleineren Sparkassen, Volks-und Raiffeisenbanken“ ein NPL-Volumen von 60 bis 70 Mrd. €.

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  20. Zur Frage, warum sich Institute wohl nie von sämtlichen notleidenden Engagements lösen, sei an dieser Stelle beispielhaft auf die in beiden Sektoren häufig anzutreffenden Förderdarlehen und auf Bedenken hinsichtlich des dann notwendigen Personalabbaus hingewiesen. Vgl. dazu auch die empirische Untersuchung bei Lautenschlager (2000), S. 385.

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  21. Die Bilanzrelation von etwa 60% ergibt sich aus Statistiken des DSGV und des BVR unter URL www.dsgv.de und www.bvr.de, eingesehen jeweils am 29.03.2006.

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  22. Vgl. URL: www.dsgv.de, Link: Sparkassen-Finanzgruppe, Link: Daten und Fakten sowie URL: www.bvr.de, Link: Finanzverbund, Link: Zahlen, Daten, Fakten; eingesehen jeweils am 29.03.2006.

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  23. Im Bilanzposten „Forderungen an Kunden“ des Datenmaterials des DSGV sind entgegen der vorherigen Argumentation auch solche an die öffentliche Hand enthalten. Aus diesem Grund wurde von einem geringeren Anteil notleidender Kredite ausgegangen, in der Beispielrechnung von fünf Prozent. Dies entspricht einem Anteil von etwa 13 Mrd. €. Zieht man diesen Betrag von der zuvor ermittelten Grenze von 66 Mrd. € ab, erhält man die errechneten 53 Mrd. €. Kroll, Mercer Oliver Wyman (2005), S. 11, gehen in ihrer Studie von 10% der insgesamt etwa 2.200 Banken in Deutschland aus, die notleidende Kreditportfolien von mehr als 100 Mio. € vorweisen können.

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  24. Deutsche Bundesbank (2005), Bankenstatistik, Stand: 15.02.2006.

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  25. Vgl. Gerke, Rapp (1994), S. 13.

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  26. Vgl. Seppi (1997), S. 103 und 104.

    Google Scholar 

  27. Vgl. Harris (1990), S. 3.

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  28. Vgl. dazu Harris (1990), S. 3.

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  29. Vgl. Demsetz (1968), S. 35–36. „Sofortigkeit“ wird als deutsche Übersetzung des englischen Begriffs „immediacy“ gebraucht.

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  30. Vgl. zur Herleitung dieses Ergebnisses Glosten und Milgrom (1985), S. 71 sowie S. 80–89, insbesondere S. 89. „Alleinig“ meint, dass die Spanne — solange Probleme asymmetrisch verteilter Informationen vorhanden sind — auch dann existiert, wenn sämtliche andere Kosten desjenigen, der Liquidität anbietet, zu vernachlässigen sind. „Alleinig“ heißt nicht, dass Informationsasymmetrie die einzige Quelle der Geld-Brief-Spanne ist. Eine Herleitung der weiteren Komponenten der Geld-Brief-Spanne findet sich bei Huang, Stoll (1997), S. 999-1017.

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  31. Ullrich (2004), S. 27.

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  32. Vgl. zu Marktmachersystemen allgemein Kaul (2001), S. 11–12, sowie speziell zur NYSE Hasbrouck et al. (1993), S. 6.

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  33. So auch Klöckner, Schlagloth (2004), S. 329–330: „ (…) Vor diesem Hintergrund erscheint es notwendig und sinnvoll, Portfolios mehrerer Sparkassen zu bündeln.“

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  34. Vgl. dazu Piaskowski (2005), S. 626–628.

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  35. Vgl. Faltermeier, Harnischmacher (2005), S. 616–618.

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  36. Vgl. nur exemplarisch: Handelsblatt vom 23.07.2004, S. 21: „Sparkassen streiten über faule Kredite“; Börsen-Zeitung vom 25.08.2004, S. 5: „Votum über ‚Bad Bank ‘im Herbst“; Handelsblatt vom 02.12.2004, S. 26: „Sparkassen wickeln faule Kredite selber ab — Pläne für Darlehensverkäufe werden gestoppt“.

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  37. Vgl. dazu statt vieler den Bericht in Sparkasse 06/2005, S. 6, Autorin: C. Frickel.

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  38. Die SGK entspricht letztlich dem von Breuer, Mark (2004), S. 188, vorgeschlagenen Modell der Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens durch mehrere öffentlich-rechtliche Institute zum Zwecke der Problemkreditbearbeitung. Die Autoren sehen dabei unverkennbare Vorteile im Hinblick auf Skaleneffekte, weisen aber auf Probleme bei der Bepreisung der Kredite — abseits hierarchischer Koordinationsmechanismen — hin.

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  39. Vgl. statt vieler Pressemitteilungen nur Sparkasse 07/2005, S. 6, Autorin: C. Frickel. Bis Ende des Jahres 2006 wird die SGK ein Kreditportfolio von etwa einer Mrd. € bearbeiten und mit etwa 45 Sparkassen in Geschäftsbeziehung stehen. Vgl. hierzu Handelsblatt vom 07.08.2006, S. 21.

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  40. In diesem Zusammenhang auch Richter (2006), S. 126–127, sowie Experteninterviews.

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  41. Auf Koordinationsprobleme in der Sparkassenorganisation geht Wittmann (2004), insbesondere S. 77–78, ein. Zitiert wurde von S. 77.

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  42. Vgl. BAG Hamm (2005) sowie Börsen-Zeitung vom 16.04.2003, S. 17, Autor: Steevens, C.

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  43. Bedeutung haben in diesem Zusammenhang besonders die Arbeiten von Leland, Pyle (1977), Ramakrishnan, Thakor (1984) und Diamond (1984) erlangt.

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  44. Vgl. hierzu und im Folgenden Breuer (1992), S. 9–13.

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  45. Eine Darstellung der verschiedenen Marktformen Auktionssystem, Marktmachersystem und Hybridsystem findet sich bei Kaul (2001), S. 9–13.

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  46. Vgl. zu Aufgaben und Funktionen eines Maklers am Beispiel der New York Stock Exchange (NYSE) Hasbrouck et al. (1993).

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  47. Vgl. Beneviste et al. (1992), speziell S. 80–83.

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  48. In Anlehnung an Handa et al. (2004), S. 335.

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  49. Vgl. Beneviste et al. (1992), S. 66.

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  50. Die Ausführungen zu Deutschen Kredit-Börse basieren auf einem Beitrag von Franke (2005), S. 14–15.

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  51. Vgl. Franke (2005), S. 15.

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  52. Es soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass es in den USA seit einiger Zeit Internet-Börsen gibt, die eine Plattform zum Handel auch mit notleidenden Krediten bieten. Wie jedoch Hofmann, Walter (2004), S. 1574, zutreffend feststellen, ist dies in besonderer Weise auf den Umstand zurückzuführen, dass dort bei Verkäufen von NPLs Bankinteressen ausdrücklich Vorrang vor etwaigen Geheimhaltungsinteressen der Kunden genießen. Im Jahr 2004 startete die US-Börse DebtX eine Plattform für den Verkauf notleidender Kredite auch in Deutschland. Die Dienstleistung von DebtX besteht aber nicht nur in der Vermittlung zwischen Investoren und Banken, sondern auch in der Bewertung, wodurch die Erfolgschancen um einiges erhöht werden. DebtX ermittelt auf Grundlage von Vergangenheitsdaten Mindestpreise, die bei einer späteren Auktion nicht unterboten werden können. Vgl. dazu Börsen-Zeitung vom 24.03.2004, S. 4, Autor: C. Ruhkamp.

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  53. So auch Bolder et al. (2005), S. 17.

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  54. Vgl. Eberl, Kabst (2005), S. 243.

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  55. Vgl. Kammel (2004), S. 263.

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  56. Vgl. Kammel (2004), S. 264. Bruhns, Jäger (2005), S. 209, weisen darauf hin, dass einzelne Bestandteile deutscher Kaufverträge, wie z.B. Garantievereinbarungen, auch im Rahmen der hier betrachteten Transaktionen bereits starke Ähnlichkeiten mit den von LSTA und LMA verwendeten Regelungen erkennen lassen.

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  57. Vgl. Page, Goudie (2004), S. 3–4.

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  58. Wiederholend seien hier die zuvor bereits exemplarisch aufgeführten Arbeiten von Leland, Pyle (1977), Ramakrishnan, Thakor (1984) und Diamond (1984) angeführt. Gemeinsames Merkmal aller Forschungsansätze ist, dass Intermediation immer dann ein grundsätzlich geeignetes Mittel darstellt, wenn Märkte nicht vollkommen sind.

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  59. Vgl. Hamberger, Diehm (2004), S. 183.

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  60. Vgl. Fischer, Zuleger (2005), S. 415.

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  61. Vgl. auch Klöckner, Schlagloth (2004), S. 330.

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  62. Vgl. Abschnitt 4.4.2 sowie Kagel, Levin (1986).

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  63. Vgl. Lautenschlager (2000), S. 363.

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  64. Vgl. Kammel (2004), S. 264.

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  65. Vgl. Eberl, Kabst (2005), S. 243.

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  66. Die Auflistung ist an Bruhns, Jäger (2005), S. 208–209, angelehnt und wurde durch die Experteninterviews ergänzt.

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  67. Vgl. Mayring (2002), S. 143–144. Es handelt sich um eine Triangulation der Methoden zur Vermeidung wissenschaftlicher Artefakte. Vgl. dazu nochmals, wie in Kapitel 1.2, Flick (2005), S. 331, sowie Lamnek (1993b), S. 25.

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  68. Erfolgreiche Entwicklungen dieser Art sind an anderer Stelle bereits unverkennbar. Mit der DWP Bank AG hat sich ein Dienstleister am Markt etabliert, der sowohl im öffentlich-rechtlichen Bereich als auch im Genossenschaftssektor und für Privatbanken die Abwicklung von Wertpapiergeschäften anbietet. Vgl. dazu auch den Beitrag von Geschwandtner, Helios (2006), S. 28–31.

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(2007). Entwicklung eines Transaktionsmodells für Portfoliotransaktionen unter 100 Mio. Euro Nennwert. In: Der Verkauf notleidender Kredite. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5494-3_5

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