Feld und Sozialraum? - eine Untersuchung der Feldbedeutung

Auszug

„»Vom Fall zum field« lautet griffige Fromel für die Qualität kommunaler Jugendund Sozialhilfe“ (Hinte 2001a, 445) mit der zugleich der sozialraumorientierte Bezug Sozialer Arbeit gekennzeichnet wird. Sozialraum und Feld werden dergestalt zu synonymen Sinnbildern für eine Soziale Arbeit, die Früchte der sie umgebenden Felder ernten möchte. Feld ist das Gegenwort zu Wald. Es symbolisiert eine offene, ebene und fruchtbare Fläche. Seine Nährstoffe erhält das Feld aus der Erde - dem urbar gemachten Boden (vgl. Grimm/Grimm 1984, 1474 – 1480; Dudenredaktion [Hrsg.]2001,211). Das Feld kann also mit der allbekannten, landwirtschaftlichen Produktionsfläche verbunden werden. Felder werden gesteckt, digen Fürsorge und bestellt, um von ihnen etwas abernten zu können. Sie benötigen eine aufwendigen Fürsorge und Pflege. Soziale Arbeit ist aus dieser Vorstellung heraus eine „Feldbestellerin“ die mit ihren Leistungen für ausreichend gute Bodenverhältnisse, Licht und Wasser sorgt. Sie hütet das Feld, beschützt es vor Eindringlingen und jätet das Unkraut, um einen ausgiebigen Ertrag gewähren zu können. Mithin geht es ihr dabei um die Verhinderung von „Fällen in Feldern“. Aus jedem Samen soll ein Pflänzchen werden, aus jedem Pflänzchen eine prachtvolle und stattliche Pflanze-ein Lebewesen, das sich unter günstigen Umwelteinflüssen entwickeln kann. Soziale Arbeit wird mit einer so gedeuteten Feldorientierung auf ihre ökologische Funktion hingeweisen. „Die soziale Arbeit erledigt [somit; K.B.] innen, wofür außen der Umweltschutz da sein soll“ (Wendt 1990, 22).