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Überblick über den aktuellen Stand der Akzeptanzforschung von technologischen Innovationen

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Auszug

Forschungserkenntnisse über Nutzungsentscheidungen von technologischen Innovationen in all ihren Facetten können in der Diffusionsforschung, der angloamerikanischen Informationssystemforschung, den deutschen betriebswirtschaftlichen Forschungsrichtungen des Marketings und der Wirtschaftsinformatik sowie der Konsumentenverhaltensforschung identifiziert werden. Tabelle 1 bietet einen Überblick über die populärsten Modelle zu Nutzungsentscheidungen von technologischen Innovationen in den jeweiligen Forschungsrichtungen. Die Diffusionstheorie bildet den ältesten Forschungszweig und wurde von Rogers’ Buch “The Diffusion of Innovations” (vgl. Rogers 1962, 2003) geprägt. Das Mitte der 1980er Jahre auf Basis der verhaltenswissenschaftlichen Theory of Reasoned Action (TRA) entwickelte Technology Acceptance Model (TAM) von Davis (1986, 1989) diente in der Wissenschaft als Anstoß für die Entwicklung weiterer theoretischer Grundlagen und die Durchführung zahlreicher empirischer Studien, die sich insbesondere technologischen Geräten wie PCs, Laptops oder Handys, dafür entwickelten Anwendungen und dem Internet in all seinen Ausprägungen widmen. Die TRA (vgl. Fishbein und Ajzen 1975) und deren Weiterentwicklung, die Theory of Planned Behavior (TPB; vgl. Ajzen 1985; Ajzen und Madden 1986), sind Modelle, die nicht nur nachfolgende verhaltenswissenschaftliche, sondern auch alle weiteren genannten Forschungsrichtungen geprägt haben. Die in Tabelle 1 aufgeführten theoretischen Modelle werden im Folgenden kurz skizziert. Es sei darauf hingewiesen, dass sich v.a. die jüngeren Modelle nicht 100% überschneidungsfrei diesen Forschungsrichtungen zuordnen lassen, da sich die zitierten Autoren in ihren theoretischen Weiterentwicklungen auch disziplinübergreifend befruchten ließen.

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Literatur

  1. Im Mobile Business werden beispielsweise die Diffusionsverläufe von Handys und von mobilen Internetdiensten abgebildet (vgl. z.B. Aarnio et al. 2002, S. 4f.; Hsu, Lu und Hsu 2007, S. 717ff.; Pagani 2004, S. 57f.; Pedersen und Ling 2003, S. 5ff.).

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  2. Rogers (2003, S. 189ff.) folgt hier den Erkenntnissen aus der Theorie der kognitiven Dissonanz nach Festinger (1957).

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  3. Das Selbstvertrauen (“self efficacy”) bezeichnet das Ausmaß, zu dem Individuen davon überzeugt sind, ein bestimmtes Verhalten tatsächlich umsetzen zu können (vgl. Bandura 1986, S. 391).

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  4. Ausnahmen sind zum einen die empirische Studie von Carlsson et al. (2006), die die UTAUT zur Erklärung der Adoption von mobilen Internetdiensten heranziehen, zum anderen die empirische Studie von Lee, Cheung und Chen (2007), die das Motivational Model als theoretische Basis wählen (siehe Tabelle 42 im Anhang für eine nähere Erläuterung dieser Studien).

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  5. Technologische Nutzungsinnovationen sind neuartige Produkte oder Dienste, deren Akzeptanz nicht nur von einer Kaufentscheidung, sondern auch von einer anschließenden, problemorientierten Nutzung abhängig ist und unter Berücksichtigung von Nutzungskosten bewertet wird (vgl. Kollmann 1998, S. 22, 2000, S. 30f.).

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  6. Der Nutzen und die Bedienbarkeit entsprechen größtenteils den aus dem TAM bekannten Akzeptanzdeterminanten der wahrgenommenen Nützlichkeit und einfachen Benutzbarkeit. Netzwerkeffekte beziehen sich beispielsweise auf die Abdeckung des Netzwerks, die Zugangsmöglichkeit zu einem Netzwerk oder die technologische Infrastruktur. Die Kosten umfassen sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Kosten, wie z.B. Gesundheitsrisiken (vgl. Amberg et al. 2004, S. 253).

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  7. Der funktionale Wert bezeichnet den wahrgenommenen Nutzen eines Produktes bzw. einer Dienstleistung. Der soziale Wert bezieht sich auf Wertwahrnehmungen, die von einer visuellen Präsentation eines bestimmten Produktes in einer sozialen Gruppe geprägt sind. Mit dem emotionalen Wert wird die Beeinflussung affektiver Zustände angesprochen. Der epistemische Wert beschreibt Wertwahrnehmungen, die der Befriedigung von Neugier dienen und der Suche nach Neuem gerecht werden. Wird der Wert eines Produktes nur in einer bestimmten Situation wahrgenommen, so wird dies als konditionaler Wert bezeichnet (vgl. Sheth et al. 1994, S. 160ff.).

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  8. Z. B. die Stichprobenauswahl betreffend: Die mit einem Online-Fragebogen konfrontierten Probanden besaßen kaum Erfahrung mit Mobile Business-Anwendungen und waren u.E. nicht in der Lage, ein begründetes Urteil über die eher allgemein gehaltenen und nicht auf konkrete mobile Internetdienste bezogenen anwendungs-und systemspezifischen Determinanten zu geben. Es stellt sich die Frage, wie sich Probanden z.B. ein Urteil über die Kompatibilität oder Erprobbarkeit der Anwendungen bilden konnten, wenn sie kaum Informationen und Kenntnisse diesbezüglich besaßen. Somit ist auch die Bezeichnung der Probandengruppe als Frühadoptoren fragwürdig, da die Befragten kaum Erfahrungen mit Mobile Business-Anwendungen hatten, wie Wohlfahrt (2004, S. 192) selbst ausführt. Die Hypothesenbildung und Operationalisierung betreffend: Wohingegen die Hypothesenbildung zwar nachvollziehbar ist, jedoch wichtige theoretische Grundlagen der angloamerikanischen Akzeptanz-und Adoptionsforschung vernachlässigt werden, sind in den Operationalisierungen der Variablen eindeutige Schwachstellen identifizierbar. Zum einen werden die verwendeten Items an keiner Stelle der Arbeit offen gelegt. Zum zweiten werden die Operationalisierungen der Akzeptanz hinsichtlich ihrer affektiven, kognitiven und konativen Dimension nicht konsistent aus der Theorie und aus den Definitionen abgeleitet. Drittens werden die Akzeptanzdeterminanten mit jeweils nur ein bis zwei Items operationalisiert und weisen z.T. unzureichend erfüllte Reliabilitätskriterien auf (vgl. die Ergebnisse von Wohlfahrt 2004, S. 195). Die Operationalisierung der abhängigen Variablen „konative Dimension der Akzeptanz“ erfolgt ausschließlich auf Intervallskalenniveau (1–6 auf einer Likert-Skala) und nur schwach nach Art der mobilen Internetdienste differenziert. Eine detaillierte Differenzierung der untersuchten mobilen Internetdienste sowie eine Überprüfung der Messskala scheinen unabdingbar. Die statistischen Verfahren betreffend: Im empirischen Teil der Arbeit wird nicht begründet, wann und warum exploratorische bzw. konfirmatorische Faktorenanalysen gerechnet wurden. Die kausalanalytischen Auswertungen unter Anwendung von AMOS weisen unzureichende Gütekriterien auf (vgl. die Ergebnisse von Wohlfahrt 2004, S. 183ff.) und die Unterscheidung zwischen reflektiven und formativen Indikatoren innerhalb der Kausalanalyse wird nicht getroffen.

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(2008). Überblick über den aktuellen Stand der Akzeptanzforschung von technologischen Innovationen. In: Akzeptanz von technologischen Innovationen. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9909-2_4

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