Auszug
Das Institut der Testamentsvollstreckung wurzelt im germanischen Rechtskreis1 und wirkt daher im vom römischen Recht geprägten Erbrechtssystem ein wenig als „struktureller Fremdkörper“.2 Der Vorläufer der Testamentsvollstreckung beruhte auf Eigentumserwerb des Testamentsvollstreckers am Nachlass und damit auch auf dessen Haftungszuständigkeit, wie es die Parallelkonstruktion des angelsächsischen trust auch heute noch vorsieht.3 Die Testamentsvollstreckung im Bürgerlichen Gesetzbuch hingegen belässt das Eigentum beim Erben und erkennt dem Vollstrekker die — vom Grundsatz her sehr weitreichende — Verfügungsbefugnis über den Nachlass zu.
Muscheler (Haftungsordnung) § 1 I, 2.
Siehe hierzu Muscheler (Haftungsordnung) § 1 I, 2 sowie MünchKomm/Brandner Vor § 2197 Rn. 1. Allerdings kannte das römische Recht der XII Tafeln durchaus die dem Testamentsvollstrecker ähnliche Stellung des familiae emptor, zuerst als die eines Vollrechtserwerbers, dann als die eines Fremdverwalters oder „Vermittlers“. Hierzu Manthe (Geschichte) II 5, 51 f. und Bretone (Römisches Recht) IV 2, 86.
Muscheler § 1 I, 2 und § 2 I, 18. Das Instrument des trust wird später gesondert behandelt (unter C II)..
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Literatur
Reimann, Die Kontrolle des Testamentsvollstreckers, FamRZ 1995, 588.
vgl. Reimann, a.a.O.
vgl. “Ihr letzter Wille”, herausgegeben von der Deutschen Krebshilfe e.V., Thomas-Mann-Straße 40, 53111 Bonn, S. 19.
Zwar werden hin und wieder Stimmen laut, die vor Testamentsvollstreckungen warnen (vgl. Manager-Magazin 1991, 118, zitiert nach Reimann, Die Kontrolle des Testamentsvollstreckers, FamRZ 1995, 588, Fn. 7), was vermutlich an der großen Machtfülle liegt, mit der der deutsche Gesetzgeber den Testamentsvollstrecker ausgestattet hat. Diese Machtfülle sinnvoll für die Interessen des Mandanten einzusetzen, kann aber nur ein weiteres Argument für die Notwendigkeit der fachmännischen Gestaltung der Testamentsvollstreckeranordnung und die Ausübung des Amtes durch einen Fachmann sein.
Vgl. Weidlich in Dauner-Lieb/ Heidel/ Ring, Anwaltkommentar, Erbrecht, Vorbemerkung zu § 2197 Rn. 2. Der sich aus der Stellung als „Partei kraft Amtes“ ergebende Widerspruch zwischen der Prozessführungsbefugnis für geschäftsmäßig agierende Testamentsvollstrecker, die nicht der Anwaltschaftangehören einerseits und dem Postulat des Entwurfes zum Rechtsdienstleistungsgesetz, wonach jede Form der entgeltlichen Prozessvertretung der Anwaltschaft vorbehalten bleiben soll, ist bislang nicht gesehen, geschweige denn auch nur ansatzweise gelöst worden, vgl. Stellungnahme der AGT e.V. vom 27.05.2005 (S. 7), nachzulesen unter http://www.agt-ev.de/downloads/AGT_Stellungnahme_BMJ_27_05_05.pdf.
vgl. Mayer in Mayer/ Bonefeld/ Wälzholz/ Weidlich, Testamentsvollstreckung, Rn. 9
vgl. Mayer in Mayer/ Bonefeld/ Wälzholz/ Weidlich, Testamentsvollstreckung, Rn. 5.
vgl. Mayer in Mayer/ Bonefeld/ Wälzholz/ Weidlich, Testamentsvollstreckung, Rn. 5.
vgl. Mayer in Mayer/ Bonefeld/ Wälzholz/ Weidlich, Testamentsvollstreckung, Rn. 5.
vgl. Mayer in Mayer/ Bonefeld/ Wälzholz/ Weidlich, Testamentsvollstreckung, Rn. 7.
vgl. etwa BGH NJW-RR 1989, 642,643.
vgl. hierzu BGHZ 30, 67,69.
vgl. Mayer in Mayer/ Bonefeld/ Wälzholz/ Weidlich, Testamentsvollstreckung, Rn. 7.
vgl. Mayer in Mayer/ Bonefeld/ Wälzholz/ Weidlich, Testamentsvollstreckung, Rn. 7 a.E.
vgl. Mayer in Mayer/ Bonefeld/ Wälzholz/ Weidlich, Testamentsvollstreckung, Rn. 7 a.A.
vgl. Weidlich in Dauner-Lieb/ Heidel/ Ring, Anwaltskommentar Erbrecht, Vorbemerkung zu § 2197 Rn. 3.
vgl. Mayer in Mayer/ Bonefeld/ Wälzholz/ Weidlich, Testamentsvollstreckung Rn. 9.
vgl. Reimann Fam-RZ 1995, 588,590.
vgl. Mayer in Mayer/ Bonefeld/ Wälzholz/ Weidlich, Testamentsvollstreckung Rn. 9.
vgl. Mayer in Mayer/ Bonefeld/ Wälzholz/ Weidlich, Testamentsvollstreckung, Rn. 10.
vgl. zur Thematik ausführlich Mayer in Mayer/ Bonefeld/ Wälzholz/ Weidlich, Testaments vollstreckung, Rn. 10 a.E., Rn. 91, 215.
so Mayer in Mayer/ Bonefeld/ Wälzholz/ Weidlich, Testamentsvollstreckung, Rn. 254 a.E.
OLG Nürnberg FamRZ 2002, 272.
LG Mannheim, MDR 1977, 579.
zum Meinungsstand vgl. Diederichsen in Palandt, Kommentar zum BGB, Rn. 1.
vgl. BGHZ 48, 214, 219.
vgl. Weidlich in Dauner-Lieb/ Heidel/ Ring, Anwaltskommentar BGB, § 2214 Rn. 1.
vgl. Weidlich in Dauner-Lieb/ Heidel/ Ring, Anwaltskommentar BGB, § 2214 Rn. 2.
vgl. Weidlich in Dauner-Lieb/ Heidel/ Ring, Anwaltskommentar BGB, § 2214 Rn. 4; OLG Düsseldorf KTS 1962, 115.
vgl. Weidlich in Dauner-Lieb/ Heidel/ Ring, Anwaltskommentar BGB, § 2214 Rn. 5.
BGH NJW 1984, 2464, 2466. § 2033 Abs. 1 BGB beinhaltet zwingendes Recht und gilt daher auch für den Fall der Testamentsvollstreckung. Die Testamentsvollstreckung setzt sich am übertragenen Miterbenanteil fort, vgl. Rott in Kompaktkommentar Erbrecht, § 2033 Rn. 11.
vgl. Weidlich in Dauner-Lieb/ Heidel/ Ring, Anwaltskommentar BGB, § 2214 Rn. 6.
vgl. Weidlich in Dauner-Lieb/ Heidel/ Ring, Anwaltskommentar BGB, § 2214 Rn. 7.
vgl. Weidlich in Dauner-Lieb/ Heidel/ Ring, Anwaltskommentar BGB, § 2214 Rn. 8.
vgl. Formulierungsbeispiel von Mayer in Mayer/ Bonefeld/ Wälzholz/ Weidlich, Testamentsvollstreckung, Rn. 575.
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(2008). Die allgemeinen Grundsätze der Testamentsvollstreckung. In: Testamentsvollstreckung. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9879-8_3
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