Dienstleistungen und Beziehungsmanagement

Auszug

Die letzten Jahrzehnte standen im Zeichen eines kontinuierlichen Tertiarisierungsprozesses in den entwickelten Volkswirtschaften, der nicht nur die Anzahl von Dienstleistungsunternehmen rapide ansteigen ließ, sondern damit einhergehend auch die Bedeutung von Dienstleistungen und die der Beziehungspflege verstärkte. In den westlichen Volkswirtschaften können heute bereits mehr als zwei Drittel der Beschäftigten dem Dienstleistungssektor zugeordnet werden. Noch eindrücklicher zeigt sich die Bedeutung von Dienstleistungen, wenn die KMU in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt werden. Rund 99,8 % aller Unternehmen im tertiären Sektor sind den KMU zuzurechnen, wobei über 90 % dieser Betriebe den Kleinstunternehmen zuzuordnen sind.³ Auch im Bereich der Neugründungen spielen Dienstleistungen eine wichtige Rolle, handelt es sich doch bei fünf von sechs Start-ups um Firmen des tertiären Sektors.⁴ Hinzu kommt, dass Dienstleistungen in nahezu allen Wirtschaftsektoren und sämtlichen Unternehmen erzeugt und angeboten werden, denn dadurch entstehen mögliche Wettbewerbsvorteile.⁵ Die Tertiarisierung muss somit als sektor- und wirtschaftsübergreifendes Phänomen betrachtet werden. Dabei werden sowohl reine Dienstleistungsunternehmen als auch Dienstleistungen von Produktionsunternehmen berücksichtigt. So erwirtschaften mittlerweile erfolgreiche Investitionsgüter den Großteil ihrer Wertschöpfung mit Dienstleistungen, seien es Schulungen, Wartungen, Finanzierungen oder Betreibermodelle.