Auszug
Der Sozialstaat ist ein Kernelement westlicher Gesellschaftssysteme. Er markiert den entscheidenden Unterschied zu aufstrebenden Wirtschaftsnationen und spiegelt den gesellschaftlichen Konsens über ein gewisses Maß an Einkommensumverteilung wider. Schwache werden protegiert, und jedem wird eine Mindestpartizipation am ökonomischen Fortschritt ermöglicht. Der Sozialstaat stützt somit wesentlich die Akzeptanz einer marktwirtschaftlichen Ordnung. Seit den 1970er Jahren ist die Zahl der Transferempfänger jedoch in vielen Ländern wie etwa in Deutschland, den USA und Frankreich kontinuierlich gestiegen, 1 worin sich das sogenannte Dilemma des Samariters offenbart: In Antizipation des offerierten Grundtransfers sinkt die Leistungsbereitschaft gerade derjenigen Personen, die am Markt nur geringe Einkommen erzielen können.2 Im Sinne des Sayschen Theorems scheint eine solche Sozialleistung ihre Nachfrage selbst zu induzieren.3 Aus wohlfahrtsökonomischer Perspektive besteht damit die Gefahr einer zumindest teilweisen Nivellierung der Redistributionsgewinne durch Effizienzverluste. Der frühere US-Präsident Clinton schloß daher: „We have to end welfare as a way of life and make it a path to independence and dignity.“4
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Literatur
Vgl. I. Gough et al. (1997), S. 7f.
Vgl. J. M. Buchanan (1975).
Vgl. A. Lindbeck (1995), S. 9f.
W.J. Clinton (1993), S. 4.
Vgl. I. Lødemel (2005), S. 13.
Vgl. J. Ditch und N. Oldfield (1999), S. 76.
Vgl. D. Demarco (1949), S. 97f.
G. Schröder (2003), S. 12.
Jüngst firmiert das Konzept einer Arbeitsverpflichtung in Ostdeutschland unter dem Titel „Bürgerarbeit“. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung (2007a), S. 14.
Vgl. J. A. Mirrlees (1971).
Vgl. S. Homburg (2001).
Vgl. J. M. Shafritz (1988), S. 595.
Vgl. J. Peck (1998), S. 138.
„I may not have been the first to use the word, but I had a hand in its nationwide launch“. W. Safire (1988), S. 10.
R. Nixon im August 1969. Zitiert nach R. P. Nathan (1986), S. 107. 16 Vgl. Kapitel 2.
Vgl. I. Lødemel (2000), S. 3.
Vgl. J. Flaa und I. Iøademel (1993).
Y. Vanderborght und P. van Parijs (2005), S. 14.
Ausführlich hierzu E. Shragge (1997).
Vgl. B. Jessop (1993), S. 7.
Vgl. I. Lødemel (1997). Vgl. auch Kapitel 2.
Vgl. B. Jordon (1996), E. Shragge (1997), L. M. Mead (1997a).
Vgl. R. P. Nathan (1993) und P. Evans (1995).
Vgl. S. Morel (1998), S. 95f.
Vgl. I. Lødemel (2000), S. 4f.
Vgl. I. Lødemel und H. Trickey (2001), S. 6.
Diese Auffassung vertreten dagegen C. Grover und J. Stewart (1999) oder auch J. Torfing (1999).
Vgl. W. Ochel (2005), S. 78f.
Vgl. J. Peck (1998), S. 134f. Es handelt sich um die New York Times, die Washington Post sowie das Wall Street Journal.
Dies ergab eine Analyse bei JSTOR am 3. August 2007. Ohne Einschränkung der Fachauswahl wurde nach dem Begriff „Workfare“ gesucht, wobei auch Links zu Artikeln außerhalb von JSTOR berücksichtigt wurden.
Vgl. T. Besley und S. Coate (1992a), S. 249f.
Vgl. T. Besley und S. Coate (1992b), S. 181.
Vgl. C. Michalopoulos, P. K. Robins und D. Card (2005).
Vgl. T. Besley und S. Coate (1992a), S. 250.
Vgl. etwa M. J. Bane und D. T. Ellwood (1997), L. M. Mead (1997b) oder E. S. Phelps (1997).
Vgl. etwa A. B. Atkinson und J. Hills (1998) oder D. Mayes (2001). Allerdings ist zu konstatieren, daß gerade in den USA und Europa durchaus verschiedene wohlfahrtspolitische Sichtweisen auszumachen sind. Der Hauptfokus amerikanischer Wohlfahrtspolitik ist es, Familien aus dem Transferbezug entlassen und in eine normale Erwerbsarbeit integrieren zu können. Inwiefern das dabei erzielte Einkommen dann ausreichend ist, um ein Leben jenseits der Armutsgrenze führen zu können, findet zumeist keine Berücksichtigung. Vgl. J. F. Handler (2004), S. 20.
Vgl. DIHK (2006). Rund 20.000 deutsche Unternehmen wurden zu ihrer Einschätzung der Wirtschaftslage und ihren ökonomischen Erwartungen für die Zukunft befragt. Die Antworten stammen zum überwiegenden Teil aus den Bereichen Industrie (38 Prozent), Dienstleistungen (34 Prozent) und Handel (22 Prozent).
Vgl. DIHK (2006), S. 9f. Dies dürfte auch eine Ursache des vom DIHK bereits Ende 2005 beklagten Arbeitskräftemangels bei niedrig entlohnten Tätigkeiten darstellen. Vgl. DIHK (2005).
Vgl. H.-W. Sinn et al. (2002). Ein dem Rechtsstand 2005 angepaßter Vorschlag erschien 2006. Vgl. H.-W. Sinn et al. (2006a). Ausführlich hierzu auch H.-W. Sinn et al. (2006b).
Vgl. Wissenschaftlicher Beirat beim BMWi (2002).
Vgl. Sachverständigenrat (2002), Textziffern 432–482, sowie Sachverständigenrat (2006a). Auch wenn der Sachverständigenrat seinen Vorschlag als Kombilohn-Modell betitelt, handelt es sich im Kern doch um einen Workfare-Ansatz.
Vgl. F. Breyer et al. (2004). Dieses umfassende Konzept basiert allerdings noch auf dem Rechtsstand 2004.
M. Friedman (1962). Zitiert nach der deutschen Übersetzung (2004), S. 25.
M. Friedman (1962). Zitiert nach der deutschen Übersetzung (2004), S. 25.
G. Standing (1999), S. 327. Diese Aussage wurde übrigens ohne empirische Belege getätigt.
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(2008). Einführung. In: Arbeitsverpflichtungen und ihre steuertheoretische Beurteilung. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9630-5_1
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