Individuelle Führung in organisatorischen Führungssystemen

Auszug

Die Ergebnisse der systematischen Unternehmens- und Führungsforschung seit Mitte der 1970er Jahre zeigen bei aller Unterschiedlichkeit einen gemeinsamen roten Faden: Erfolgreiche Unternehmen sind mehr, als die zufällige Ansammlung einer Vielzahl den Eigennutzen maximierender Menschen. Es sind die Menschen in Unternehmen, die Führung fordern und notwendig machen. Ihre spezifischen Talente, Fähigkeiten und individuellen Zielsetzungen auf ein gemeinsames Ziel des Unternehmens auszurichten, ist die zentrale Herausforderung von Führung. Dabei steht Führung für die Leitung von Unternehmen im Sinne eines ordnungsstiftenden Managements als auch im Sinne eines den Wandel beflügelnden Verständnisses. Schon in seinen frühen Arbeiten hat Rainer Marr das Thema „Individuelle Führung in organisatorischen Führungssystemen“ in einen theoretischen Zusammenhang gestellt, als er die Anreiz-Beitrags-Theorie als Bezugsrahmen für die Personalwirtschaft der Unternehmung wählte (vgl. Kupsch und Marr 1972). Mit seiner Dissertationsschrift „Innovation und Kreativität“ (vgl. Marr 1973) stellt er „individuelle Führung und Wandel“ in das Zentrum seiner Betrachtung und generiert Hypothesen über die Zusammenhänge von Führung und Innovation, die heute in der aktuellen Leadership-Debatte aufgegriffen werden. Die Zielrichtung von Führungsexzellenz im Wandel ist eine auf Flexibilität und Wettbewerb ausgerichtete Unternehmensphilosophie, die den Verhältnissen der Globalisierung und Internationalisierung in den Märkten entspricht (vgl. Marr 1991 sowie Marr u.a. 1989).