Auszug
Ökonomisches Denken und Handeln ist nicht nur für unser Wirtschaftsleben charakteristisch, sondern hat inzwischen alle Lebensbereiche durchdrungen. Der St. Gallener Wirtschaftsethiker Ulrich Thielemann (2004) argumentiert beispielsweise, dass die Menschen immer mehr nach den Maßstäben „ihrer ökonomischen Performance betrachtet und bewertet werden, d.h. gemäß ihren Leistungen, ihrer „Effizienz“, ihrer Zahlungsfähigkeit, usw. Eine zunehmende Ökonomisierung beobachtet er auch in der Politik und zwar dann, wenn sich Reformbestrebungen lediglich auf Anpassungen an die Zwänge der globalen Märkte beziehen. Diese Ökonomisierung der Gesellschaft ist vor allem dann problematisch, wenn die ökonomische Rationalität nicht als eine Form von Rationalität neben einer Vielzahl möglicher Rationalitäten verstanden wird. Dies lässt sich in den letzten Jahren in der zunehmenden Fokussierung auf den homo oeconomicus und eine damit verbundene reduzierte und einseitige ökonomische Sichtweise erkennen. Aber auch die durch Spekulation und Bilanzbetrug ausgelösten Firmenzusammenbrüche von Unternehmen wie der Barings Bank, Enron, Worldcom und Parmalat sind das Ergebnis einer einseitigen und überzogenen Fokussierung auf ökonomische Werte.
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© 2008 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Sackmann, S. (2008). Einführung. In: Sackmann, S. (eds) Mensch und Ökonomie. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9585-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9585-8_1
Publisher Name: Gabler
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Online ISBN: 978-3-8349-9585-8
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