Auszug
Obwohl in der Marketing-Wissenschaft schon immer die Erforschung von psychologischen Aspekten und damit die Erörterung auch von Soft Facts eine gewisse Rolle spielen, liegt der Schwerpunkt der Studien und Lehrbücher in der Darstellung und Vertiefung von Hard Facts. Über rationale und wissenschaftlich abgeleitete Konzepte, Strategien, Instrumente, Methoden und Prozesse und mit detailliert abgeleiteten Checklisten zu deren Umsetzung wird vermittelt, wie die Marktbearbeitung zur Erreichung von optimalen Ergebnissen weiter perfektioniert werden kann. Doch dieser Schwerpunkt scheint sich in den letzten Jahren langsam zu verschieben. Denn in Zeiten
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hoher Marktsättigung bei einem gleichzeitig immer härter werdenden Verdrängungswettbewerb
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mit Produkten, Dienstleistungen und Betriebsformen, die funktional und inhaltlich immer austauschbarer und damit homogener werden, sowie
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Konsumenten, die aufgrund eines deutlich gewachsenen medialen Informationsangebotes mit nahezu vollständiger und allgegenwärtiger Zugänglichkeit durch das Internet über eine bislang nie gekannte Marktransparenz verfügen,
wird es für Unternehmen und Marken immer schwerer, ihre Kundenpotenziale zu erreichen und an sich zu binden. Deshalb wächst langsam die Erkenntnis, dass insbesondere auch Emotionen, Leidenschaft und Begeisterung in der Differenzierung von Marken und Unternehmen eine wichtige, in der persönlichen Vermittlung von Unternehmenswerten möglicherweise sogar entscheidende Rolle spielen können.
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Merkle, W., Kreutzer, R.T. (2008). Emotion, Leidenschaft und Begeisterung — Ein (noch immer) unterschätzter Erfolgsfaktor im Marketing. In: Die neue Macht des Marketing. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9562-9_2
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