Auszug
Im Jahr 2005 wurden 30 Prozent aller in den Ruhestand versetzter Lehrerinnen und Lehrer aufgrund einer krankheitsbedingten Dienstunfähigkeit frühpensioniert (Statistisches Bundesamt, 2006). Im Vergleich zu den Vorjahren ist hier ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen - im Jahr 2000 lag die Quote noch bei 64 Prozent -, der sich wahrscheinlich auf die neu eingeführten Versorgungsabschläge bei Frühpensionierungen wegen Dienstunfähigkeit zurückführen lässt. 56 Prozent der krankheitsbedingten Frühpensionierungen im Jahr 2002 erfolgten aufgrund von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen (Bundesministerium des Inneren, 2005; vgl. auch Weber, Weltle & Lederer, 2003). Studien zur Lehrergesundheit belegen ebenfalls die starke psychische Beanspruchung durch die Lehrertätigkeit (z.B. Jehle, 1997; Schönwälder, Bernd, Ströver & Tiesler, 2003). Schaarschmidt (2004) konstatiert, dass sich für den Lehrerberuf bei den psychischen Beanspruchungen im Vergleich mit anderen Berufen die kritischsten Beanspruchungsverhältnisse finden. Zusammenfassend zeigen die Befunde, dass bei vielen Lehrkräften die Berufsausübung auf Dauer zu erheblichen Beeinträchtigungen der Gesundheit und Leistung führt. Diese Befunde sind in vielerlei Hinsicht alarmierend. Die betroffenen Lehrkräfte büßen Lebensqualität ein und sind oft nicht mehr in der Lage, ihren beruflichen Anforderungen gerecht zu werden.
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Paulus, P., Schumacher, L. (2008). Gute gesunde Schule - Lehrergesundheit als zentrale Ressource. In: Krause, A., Schüpbach, H., Ulich, E., Wülser, M. (eds) Arbeitsort Schule. uniscope. Die SGO-Stiftung für praxisnahe Managementforschung. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9551-3_5
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