Bilanzierung latenter Steuern bei Unternehmenszusammenschlüssen zwischen Unternehmen unter gemeinsamer Beherrschung

Gegenstand der Analysen des vorangegangenen Teils der Arbeit war ausschließlich der Unternehmenszusammenschluss unter nicht verbundenen Unternehmen. Während IFRS 3 in Verbindung mit IAS 12 auf diese Unternehmenszusammenschlüsse uneingeschränkt anzuwenden ist, ist die Bilanzierung konzerninterner Unternehmenszusammenschlüsse weiterhin unklar. Obgleich IASB und FASB ursprünglich planten, das Anwendungsverbot des IFRS 3 für konzerninterne Umstrukturierungen in der zweiten Phase des Projektes zu überarbeiten, wurden diese Bestrebungen von den Gremien letztlich nicht weiter verfolgt. Entgegen der ursprünglichen Ankündigung enthielt der finale Standard noch immer die Ausnahmeregelung für konzerninterne Zusammenschlüsse. Mittlerweile hat der IASB ein gesondertes Projekt zur Bilanzierung konzerninterner Unternehmenszusammenschlüsse auf seine Agenda gesetzt. Es ist damit zu rechnen, dass in diesem Zusammenhang, wie schon bei IFRS 3, auch die Bilanzierung latenter Steuern Gegenstand von Regelungsänderungen sein wird. Bis zum Abschluss dieses Projektes müssen Unternehmen die bestehende Regelungslücke jedoch in Eigenregie schließen und für die Bilanzierung des erworbenen Vermögens und der erwerbsbedingten latenten Steuern eine eigene sachgerechte Bilanzierungsmethode herleiten. Die verantwortliche Projektgruppe des IASB plant derzeit dem Gremium eine erste Planung für ein Projekt zur Bilanzierung von common control transactions im Januar 2009 zu präsentieren.