Anforderungen an das Rechnungswesen

Zusammenfassung

Der Gang an die Börse stellt erhebliche Anforderungen an das Rechnungswesen eines Unternehmens. Dies wird schon daran deutlich, dass Börsenprospekte in großem Umfang Zahlen aus dem Rechnungswesen enthalten und auch die qualitativen Aussagen im Prospekt zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens auf den Jahresabschlüssen der vorangegangenen Jahre basieren.

Neben den Anforderungen, die für den Börsenprospekt zu erfüllen sind, müssen auch die so genannten Folgepflichten berücksichtigt werden. So sind seit 2005 alle in einem organisierten Markt wie z.B. Prime Standard und General Standard börsennotierten Unternehmen in Europa verpflichtet, ihre Konzern-Jahresabschlüsse nach den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS) zu erstellen. Im Entry Standard werden dagegen Abschlüsse entsprechend der nationalen Rechnungslegung (z.B. HGB) verlangt.

Dieses Kapitel behandelt die gesetzlichen Anforderungen an das Rechnungswesen börsennotierter Unternehmen. Insbesondere wird auf die speziellen Anforderungen eingegangen, die aus der Bilanzierung nach IFRS resultieren. Die Unterschiede zur HGB-Rechnungslegung werden aufgezeigt und der Umstellungsprozess wird dargestellt. Weiterhin werden die für die Umstellung erforderlichen Maßnahmen aufgezeigt und die Auswirkungen auf die Bilanzpolitik skizziert.

Daran schließt sich eine Darstellung der spezifischen Anforderungen an, die sich beim Börsengang selbst ergeben. Dies sind in erster Linie die von der Prospektverordnung geforderte Angabe geprüfter historischer Abschlüsse sowie die Darstellung von Pro-forma-Angaben.

Das Kapitel geht auch kurz auf die zusätzlichen Anforderungen ein, die eine Notierung im „Prime Standard“ an das Rechnungswesen stellt. Die reduzierten Anforderungen an das Rechnungswesen von im „Entry Standard“ gehandelten Unternehmen bilden den Schluss des Kapitels.