Restrukturierung und Neuausrichtung von Geschäftssystemen

Auszug

Unternehmen in Krisensituationen unterliegen regelmäßig einem großen Handlungsdruck. Kurzfristige Ursachenanalysen und Sofortmaßnahmen zur Absicherung der Überlebensfähigkeit stehen deshalb im Vordergrund jeder Restrukturierung. Die präzise Bestimmung des Krisenherds ist jedoch meist durch eine Vielzahl verschiedener und korrespondierender Krisenursachen erschwert. Nach gängiger Literaturauffassung und praktischer Restrukturierungserfahrung haben die meisten Krisen einen strategischen Ursprung. Diese direkten Krisenursachen entstehen im Geschäftssystem und reichen von der Beeinträchtigung dessen Funktionalität bis zur Zerstörung seiner Erfolgsfaktoren. Eine Rückkehr zum Kerngeschäft setzt deshalb zwingend die Fortführungsfähigkeit des Geschäftssystems voraus. Geschäftssysteme werden immer komplexer und verlaufen in immer kürzeren Lebenszyklen. Notwendig sind deshalb eine strategische Steuerung und Kontrollsysteme zur Krisenfrüherkennung. Besonders die Marktadäquanz sollte regelmäßig im Markt- und Wettbewerbsvergleich überprüft werden. Im Restrukturierungsfall konzentriert sich eine Systemrevision auf die Beurteilung des Mehrwertes aus der spezifischen Konfiguration der Erfolgsfaktoren und die Bewertung der Systemfunktionalität. Im positiven Fortführungsfall wird ein Konzept zur Restrukturierung und Neuausrichtung des Geschäftssystems entwickelt. Es bildet den Kern der Unternehmensrestrukturierung, die i. d. R. noch eine Vielzahl weiterer operativer Restrukturierungsmaßnahmen beinhaltet. Herlitz ist ein typisches Beispiel für ein langjährig erfolgreiches Geschäftssystem, das durch geschäftsfremde Aktivitäten und unzureichende Betreuung zunehmend in Mitleidenschaft gezogen wurde.