Auszug
Sobald das Wort „Rhetorik“ erklingt, dröhnen bei vielen älteren Menschen die Lautsprecher der Vergangenheit in den Ohren. Das, was als eine frohe Botschaft verkündet wurde, enthüllte sich nach einiger Zeit als eine geistige Restriktion. Was nach der Machtergreifung wie eine goldene Schwelle in eine neue Epoche schimmerte, erwies sich nach zwölf Jahren als ein Gang über die Felder leiblicher und moralischer Tode. An diesem Morden war der Missbrauch der Rhetorik im Nationalsozialismus elementar beteiligt. Der ideologische Neurotiker Goebbels konnte bereits am 31. Juli 1932 die Mindergefühle des deutschen Volkes in eine Kampfansage verwandeln, die später durch ihre hoffnungsferne Radikalität alles Konstruktive niederwalzte. Er sagte: „Deutsches Volk von Berlin! Ich stehe als Vertreter der größten Millionenbewegung, die der deutsche Boden jemals getragen hat, nicht vor Dir, um Deine Stimme, Deine Gnade oder Deine Verzeihung zu erbetteln. Ich will nur, Volk, dass Du gerecht bist. Du sollst ein Urteil abgeben über die vergangenen vierzehn Jahre der Schmach, der Schande, des Verfalls und der nationalen politischen Demütigung, und Du sollst darüber entscheiden, ob die Männer und Parteien, die für diese vierzehn Jahre verantwortlich gemacht werden müssen, noch weiterhin das Recht besitzen, die Macht und die Verwaltung in ihren Händen zu behalten.“2
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© 2006 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Einleitung. In: Rhetorik für Manager. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9106-5_1
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Publisher Name: Gabler
Print ISBN: 978-3-409-29173-6
Online ISBN: 978-3-8349-9106-5
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