Zusammenfassung
Menschenbilder dienen dazu, Handlungen und Annahmen des Menschen zu erklären. Sie beeinflussen die Gestaltung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ordnung von Staaten, die Entwicklung von Unternehmensleistungen sowie die Denkmuster von Individuen. Über eine deskriptiv-analytische Funktion hinaus können Menschenbilder auch über normative Aspekte verfügen, indem sie das menschliche Verhalten gemäß eines ethisch und human orientierten Idealbildes aufzeigen (vgl. Siebenhüner, B. (2001), S. 344). Der Entwurf eines Menschenbildes im normativen Sinne dient als Leitidee für wirtschaftliches und politisches Handeln und ist im Zusammenhang mit dem Entwurf einer zukunftsorientierten und integrierten Gesellschaft unabdingbar. Jenseits der politischen Sphäre kommt Unternehmen durch ihr umfassendes, teilweise Grenzen übergreifendes Einflusspotenzial eine große Verantwortung zu, ein ressourcenorientiertes und ganzheitliches Menschenbild zu formen, das dem Menschen und der Umwelt, die ihn umgibt, gerecht wird. Das Bild, das sich Unternehmen vom Menschen im weitesten Sinne, also von ihren Kunden, ihren Mitarbeitern, ihren Zulieferern machen, stellt gewissermaßen die Überzeugungen dar, die mit diesen Individuen verbunden werden und die sich in der Konzeption von Produkten und Dienstleistungen niederschlagen. Um neue Leistungen zu entwickeln, ist es somit notwendig, ein Bild zu zeichnen, das den Akteuren eine Richtung vorgibt und über die Frage nachzudenken: Was ist der Mensch?
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literaturverzeichnis
Bauer, J. (2009): Abschied vom darwinistischen Menschenbild, in: Die Politische Meinung Nr. 475, Juni 2009, 54. Jahrgang, Konrad-Adenauer-Stiftung.
Engels, E.-M. (2009), Information zum Vortrag: Der Mensch, das moralfähige Tier - Charles Darwins Ethik, im Deutschen Museum, München am 21.01.2009, über: www.deutschesmuseum.de/information/vortraege (13.04.2010).
Hüther, G. (2009): Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn, Göttingen.
Kaas, K. P. (1995): Kontrakte, Geschäftsbeziehungen, Netzwerke: Marketing und neue Institutionenökonomik, Kaas, K. P. (Hrsg. 1995), Zfbf: Sonderheft 35, Verlagsgruppe Handelsblatt, Düsseldorf.
Kaps, C. (2009): Mangelnde Konvergenz, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 07.12.2009.
Klink, D. (2010): Die Wiederkehr des ehrbaren Kaufmanns?, in: Psychologie heute, 37. Jg., Heft 4, Weinheim.
Kreikebaum, H. (1988): Kehrtwende zur Zukunft, Neuhausen-Stuttgart.
Kurz, W. (2008): Religionspädagogik und Lebenskunst, in: Die Kunst sinnvoll zu leben, Kurz, W. (Hrsg. 2008), Tübingen.
Kurz, W. (2002): Programmschrift des Instituts für Logotherapie und Existenzanalyse an der Universität Gießen, Tübingen.
Leggewie, C./Messner, D. (2009): Erfolgreich gescheitert, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22.12.2009.
Marx, R. (2009): Dem christlichen Menschenbild verpflichtet, in: Die Politische Meinung Nr. 475, Juni 2009, 54. Jahrgang, Konrad-Adenauer-Stiftung.
Matthiesen, K. H. (1995): Kritik des Menschenbildes in der Betriebswirtschaftslehre, St. Galler Beiträge zur Wirtschaftsethik, Bd. 14.
Mierth, D. (2005): Mensch und Moral – Anthropologie und Menschenwürde in der Moralbegründung, in: Menschenbilder und Menschenbildung, Thurnherr, U. (Hrsg. 2005), Frankfurt u.a.
Müller, A. (2010): Vergangenheit, die wiederkehren soll – Willy Brandt gesucht, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 02.01.2010.
Müller-Jung, C. (2009): Vielleicht ein Denkmal für die Klimaforschung, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 30.12.2009.
Pircher-Friedrich, A.M. (2005): Mit Sinn zum nachhaltigen Erfolg, Berlin.
Roth, W. (2008): Von der Neurobiologie zur Psychologie, in: Damit das Denken Sinn bekommt, Hüther, G./Roth, W./Brück, M.v. (Hrsg. 2008), Freiburg im Breisgau.
Schlösser, H.-J. (2007): Menschenbilder in der Ökonomie, in: Orientierungen zur Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, Ludwig-Erhard-Stiftung, Band 112, Heft 2/2007, Bonn.
Schneider, U./Steiner, P. (2004): Betriebswirtschaftslehre und gesellschaftliche Verantwortung: mit Corporate Social Responsibility zu mehr Engagement, Wiesbaden.
Siebenhüner, B. (2001): Nachhaltigkeit und Menschenbilder, in: Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik, Band 2, Heft 3/2001, München.
Sombart, W. (1956): Vom Menschen, Berlin (2006).
Störig, H.-J. (1999): Kleine Weltgeschichte der Philosophie, Frankfurt am Main.
Storch, M./Krause, F. (2009): Selbstmanagement – ressourcenorientiert, 4. Auflage, Bern.
Ulrich, P. (2004): Unternehmensethik integrativ gedacht, Berichte des Instituts für Wirtschaftsethik der Universität St. Gallen, Nr. 102.
Ulrich, P. (1987): Die Weiterentwicklung der ökonomischen Rationalität – Zur Grundlegung der Ethik der Unternehmen, in: Ökonomische Theorie und Ethik, Bievert, B./Held, M. (Hrsg. 1987), Frankfurt.
Waigel, T. (2009): Ordnungspolitik als Krisenstrategie, in: Die Politische Meinung Nr. 475, Juni 2009, 54. Jahrgang, Konrad-Adenauer-Stiftung.
Wallner, J. (2007): Homo oeconomicus versus Barmherziger Samariter. Was die Ethik von der Ökonomik lernen kann (und sollte), in: Wirtschafts- und Unternehmensethik, Fischer, M./Hammer, R. (Hrsg. 2007), Frankfurt u.a.
Zerres, M. (2005): Theologie- und ethikorientiertes Werteverständnis als Grundlage eines unternehmensphilosophischen Ansatzes im globalen Kontext, München und Mering.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2010 Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
About this chapter
Cite this chapter
Hempel, A. (2010). Innovation und Menschenbild. In: Loock, H., Steppeler, H. (eds) Marktorientierte Problemlösungen im Innovationsmarketing. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8973-4_23
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8973-4_23
Publisher Name: Gabler
Print ISBN: 978-3-8349-2480-3
Online ISBN: 978-3-8349-8973-4
eBook Packages: Business and Economics (German Language)