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Gesundheitskommunikation im Wandel

Warum Patienten unbelehrbar sind und wie man sie dennoch erreicht

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Achtung: Patient online!

Zusammenfassung

In der reichhaltigen Literatur zur Compliance-Problematik wird überwiegend davon ausgegangen, dass der Patient und die Patientin den Empfehlungen der Gesundheitsexpertinnen und -experten Folge leisten soll. Schließlich wisse der Gesundheitsexperte am Besten, was der Patient für seine Gesundheit tun soll. In dieser Logik handelt der Patient unvernünftig und damit auch gesundheitsabträglich, wenn er den Rat des Experten nicht annimmt. Für den Fall, dass sich der Patient nicht von den Worten des Experten leiten lässt, ist letzterer wenig amüsiert und tendiert dazu, den uneinsichtigen Patienten quasi zu beschimpfen, sowie mit dem Versuch, den unfolgsamen Patienten mit negativen Sanktionen zu belegen. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer, sagt in einem „Spiegel“- Interview Folgendes: „Ich habe vorgeschlagen, Krankheiten in eine Rangfolge zu bringen, sie zu priorisieren: Menschen, die in höchster Not sind und starke Schmerzen haben, werden an erster Stelle behandelt.“ An letzter Stelle dieser Rangfolge stehen folgende Krankheiten: „Auch Krankheiten, die durch unvernünftige Lebensweise entstehen, sollen eher unten in der Rangfolge angesiedelt sein. Wir würden sie, wenn man so möchte, wegpriorisieren.“ („Der Spiegel“ vom 13.7.2009)

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Christoph Koch

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© 2010 Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

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Klotter, C. (2010). Gesundheitskommunikation im Wandel. In: Koch, C. (eds) Achtung: Patient online!. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8893-5_3

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