Zusammenfassung
Kaum ein Berufsstand hat derzeit einen vergleichbaren Reputationsverlust zu verzeichnen wie jener der Manager. Noch in den 1980er Jahren verkörperten Hollywood-Topstars wie Michael Douglas in Filmen wie „Wall Street“ die „Masters of the Universe“. Sicher waren sie selten beliebt und wurden gerne mit zynischen Charakterprägungen gezeichnet. Doch gerade dies war Ausdruck und Inbegriff ihres Status und ihrer gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Macht. Im Zuge der jüngsten Krise werden sie vielfach entzaubert: Französische Arbeiter nehmen ihre Bosse in Geiselhaft, unter nahezu unverhohlener Toleranz der staatlichen Ordnungskräfte. Ein beliebtes Tourismusziel amerikanischer Reiseveranstalter sind die Villenviertel mit Wohnsitzen von Topmanagern des AIG-Konzerns – sicher nicht zum Zweck der Ehrerbietung. Währenddessen erwirken staatliche Akteure immer häufiger die Absetzung von Topmanagern jener Unternehmen, die nun – wie GM oder Peugeot-Citroën – Zuflucht unter dem staatlichen Schutzschirm suchen. Zweifellos ist die derzeitige Finanzkrise auch eine Glaubwürdigkeitskrise. Nur wenig Resonanz findet derzeit das Versprechen der Finanzinstitutionen, Kapital in die am stärksten Wert schaffenden und die profitabelsten Anlagen zu leiten und damit nicht nur privaten, sondern auch gesellschaftlichen Wohlstand zu fördern.1 Die öffentliche Diskussion bewegt sich in einem Spektrum zwischen den Entwürfen von keynesianisch geprägten Systemreformen und einer diffusen Sehnsucht nach Systemalternativen.
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Literatur
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Kleinaltenkamp, M., Ehret, M. (2009). Schattenseiten der Arbeitsteilung. In: Oltmanns, T., Kleinaltenkamp, M., Ehret, M. (eds) Kommunikation und Krise. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8743-3_4
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