Zusammenfassung
Anfang Oktober 1989 bestellten mich Günter Ehrensberger, Mittags Stellvertreter, und sein Sektorenleiter, Robert Lerch, ins Zentralkomitee: „Genosse Most die Partei hat beschlossen, du wirst oberster Finanzchef der Deutschen Demokratischen Republik – noch über dem Finanzminister und dem Präsidenten der Staatsbank.“ „Eine solche Funktion gibt es doch nicht“, wandte ich ein. „Doch. Es ist keine staatliche, sondern eine hauptamtliche Parteifunktion.“ Ich sollte den verlängerten Arm von Günter Mittag spielen. Mir lief es eiskalt den Rücken runter. „Ich vertrete die Partei in meinem Beruf.“, entgegnete ich, „eine solche Funktion zu bekleiden, kann ich mir, ganz ehrlich, nicht vorstellen.“ „Du weißt Bescheid: Bei uns hat ein Genosse zwei Minuten Zeit, sich zu entscheiden. Dir geben wir zwei Tage.“ Mit diesen Worten entließ mich Ehrensberger.
Es handelt sich um Auszüge aus dem Buch von Edgar most (2009): Edgar Most – Fünfzig Jahre im Auftrag des Kapitals. Gibt es einen dritten Weg?, Berlin 2009.
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Most, E. (2010). Der Mauerfall und die Entwicklung des Bankensystems in Ostdeutschland. In: Keuper, F., Puchta, D. (eds) Deutschland 20 Jahre nach dem Mauerfall. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8569-9_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8569-9_8
Publisher Name: Gabler
Print ISBN: 978-3-8349-1527-6
Online ISBN: 978-3-8349-8569-9
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