Empirischer Befund zur Handhabung variabel verzinslicher Kundengeschäfte im Rahmen der Messung und Steuerung von Kreditrisiken in Kreditgenossenschaften

Zusammenfassung

Nachdem im vorangegangenen Kapitel 2 der Soll-Zustand hinsichtlich der vermögensorientierten Messung und Steuerung von Kreditrisiken im variabel verzinslichen Kundengeschäft dargelegt wurde, kann nun die diesbezügliche Ist-Situation der Kreditgenossenschaften in Deutschland untersucht werden. Bisher existieren lediglich einige empirische Untersuchungen zum allgemeinen Umsetzungsstand der Gesamtbanksteuerung, die sich in der Regel zudem am formalen Umsetzungsstand und nicht an den dafür notwendigen betriebswirtschaftlichen Parametern orientieren: So beschäftigt sich Grimmer mit dem Umsetzungsstand ausgewählter Methoden und Prozesse zur Gesamtbanksteuerung. Seine Untersuchung umfasst eine Auswahl von Banken aller Größenklassen und aller Institutsgruppen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Zum Teilbereich Messung und Steuerung von Kreditrisiken lautet sein Ergebnis: „Zur Bewahrung ihrer Wettbewerbsposition müssen vor allem kleinere und mittlere öffentlich-rechtliche bzw. genossenschaftliche Banken weitere Voraussetzungen schaffen, Kreditgeschäfte mit Privatkunden und kleinen und mittleren Institutionen risikoadäquat einzuwerben.“ Speziell zur Handhabung variabel verzinslicher Geschäfte weist er auf den vorhandenen weiteren Forschungsbedarf hin: „Über die Anwendung der Marktzinsmethode im zinsvariablen Geschäft ist keine empirische Untersuchung bekannt.“ Wie oben dargestellt, sind jedoch gerade diese Parameter für die Behandlung des variabel verzinslichen Geschäfts von entscheidender Bedeutung.