Eine Interpretation von Efficient Consumer Response aus Sicht der Neuen Institutionenökonomik

Zusammenfassung

Nachdem im letzten Kapitel der aktuelle Stand der empirischen ECR-Forschung dargestellt worden ist, wurde diskutiert, welche Probleme bei der Umsetzung von ECR in der Praxis im Allgemeinen beobachtet werden. Nun gilt es, die empirischen Erkenntnisse theoriegeleitet zu analysieren. Dazu wird die Agency-Theorie als Ansatz gewählt. Diese Wahl erscheint sinnvoll, da die charakteristischen Eigenschaften von Prinzipal-Agenten-Beziehungen sich in ECR-Beziehungen wiederfinden lassen (vgl. Levinthal 1988; Eisenhardt 1989a; Ross et al. 1997; Charreaux 2002). Eine ausführlichere Begründung erfolgt zudem in Abschnitt 4.3.1. Die Agency-Theorie wird, ebenso wie die Transaktionskosten- und die Property-Rights- Theorie, üblicherweise dem Theoriegebäude der Neuen Institutionenökonomik zugeordnet. Hinweise zur Eignung dieses Theoriegebäudes für eine Analyse des ECR-Konzepts finden sich bei verschiedenen Autoren (Töpfer 1999; Cansier 2001a; Halldórsson et al. 2007). Auch van Baal (2006) ist der Ansicht, dass sich insbesondere Teilbereiche der Neuen Institutionenökonomik anbieten, um die ökonomische Vorteilhaftigkeit von Maßnahmen zur ECROptimierung zu überprüfen. Bevor deshalb ausführlich auf die Agency-Theorie eingegangen wird (Abschnitt 4.3), sollen der Theorierahmen der NIÖ vorgestellt (Abschnitt 4.1) und relevante bisherige Arbeiten zu ECR in diesem Theoriegebäude kurz zusammengefasst werden (Abschnitt 4.2).