Zusammenfassung
Im Wettbewerb von Industrieunternehmen kommt dem Zeitfaktor große Bedeutung zu. Unternehmen, die Trends verschlafen und mit Produkten erst spät auf den Markt kommen, droht eine unangenehme „Zeitfalle“ (Pfeiffer/Weiß 1994, S. 279). Erfolgrei-chen Innovatoren winken hingegen höhere Umsätze, Preisprämien und Herstellkos-tenvorteile. Einen besonders hohen Stellenwert haben Timingaspekte in der Halblei-terindustrie, in der laut Andy Grove, dem langjährigen Chief Executive Officer des Mikroprozessorherstellers Intel, langfristig „nur die Paranoiden überleben“. Das Halb-leitergeschäft des Siemens-Konzerns bot schon in den 1980er Jahren Material für die Analyse der Auswirkungen von unterschiedlichen Markteinführungszeitpunkten. An-fang der 1980er Jahre lag man bei Siemens im Geschäft mit Speicherchips nach eigener Einschätzung etwa drei Jahre hinter den damals aufstrebenden japanischen Unternehmen zurück. Mit dem 4 MBit-Speicherchip zog Siemens 1988 nach einem enormen Kraftakt („Projekt Mega“) wieder gleich, aber 20 Jahre später bot sich erneut ein dra-matisches Bild: Die Qimonda AG, in die das ehemalige Siemens-Speicherchipgeschäft ausgegliedert wurde, meldete für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2007/08 einen operativen Verlust (-1,4 Mrd. €), der die Umsatzerlöse überstieg (1,3 Mrd. €).
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Literatur
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Wettengl, S. (2009). Infineon und Qimonda im Zeitwettbewerb des Halbleitermarktes. In: Fallstudien zum Innovationsmanagement. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8255-1_30
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