Auszug
Dieses Kapitel beschreibt die Potenziale einer verstärkten zwischenbetrieblichen Kooperation in der Finanzindustrie beispielhaft für das Anlagegeschäft. Dieser Geschäftsbereich wurde insbesondere wegen seiner inhärenten Vernetzung (z.B. Börsen), der hohen strukturellen Komplexität sowie des hohen Kooperations- und Ertragspotenzials für die Schweiz (s. [Geiger/Hürzeler 2003; Dang/Lau 2006]) als Anwendungsbeispiel für BNR gewählt.
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Hans J. Bär definiert Schweizer Private Banking gemäss [Geiger / Hürzeler 2003, 94] als “the full range of services that a client may wish to obtain and this therefore extends way beyond wealth management. Swiss private banking starts at the three international airports at Zurich, Geneva and Basel and continues via the railway stations and luxury hotels of our country right up to the doors of Sprüngli’s cake shop. Swiss private banking encompasses our hospitals, cultural institutions, media, lawyers, shops, schools, universities and, of course, our banks and asset managers.” Die vorliegende Arbeit betrachtet primär das Anlagegeschäft und klamert die übrigen Faktoren des Private Banking aus.
Vgl. auch [Bernet 2007a, 274f] zu den Eigenschaften von Finanzplätzen als geographische Cluster.
Die Ausführungen des ersten Abschnitts basieren primär auf den Arbeiten von [Geiger / Hürzeler 2003; Falkenberg et al. 2006; Cocca/Geiger 2007; Regniet 2007].
Schweizer Banken investieren aktuell verstärkt in das Offshore-Geschäft, das aber nach [Cocca / Geiger 2007, 58f] bisher unterproportional zum Onshore-Geschäft (d.h. Europa) gewachsen ist (z.B. 1,8% vs. 4% in 2006).
Die UBS als weltweit grösster Vermögensverwalter (mit 4.3% Marktanteil und Assets under Management von CHF 1.609 Mrd.) beziffert die flexiblen Kostenanteile für den gesamten Konzern mit 53%. (s. [Cocca / Geiger 2007; Regniet 2007; Willmeroth 2007]).
[Bernet 2007b] nennt alternativ eine Reihe von Bausteinen für eine zukunftstaugliche Positionierung der Schweiz im internationalen Standortwettbewerb. Dazu zählen z.B. eine kompetitive Marktplattform und Finanzmarktinfrastruktur, innovative und auf Wachstumsmärkte ausgerichtete Produkte und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.
[Mertens et al. 2005, 154] definieren (traditionelle) Standardsoftware als Programm, das für eine Gruppe von Kunden mit ähnlichen Problemstellungen geschrieben wurde und die Möglichkeit für nutzende Unternehmen bietet, individuelle Anpassungen vorzunehmen (Customizing) und so die Diskrepanzen zwischen betrieblichen Anforderungen und dem Funktionsumfang des Standardpakets zu begrenzen.
Vgl. [Schütte 1998, 309 ff] bzw. Kapitel 2.1.2. zu den Anwendungsbereichen von Referenzmodellen.
Vgl. dazu auch [Middendorf / Göttlicher 2003; Datamonitor 2004; Xchanging 2004; Dang/Lau 2006].
Wesentliche Ansatzpunkte zur Verbesserung der Cost/Income-Ratio sehen Banken gemäss [Xchanging 2004] insbesondere in den Bereichen Zahlungs-und Wertpapierabwicklung sowie IT-Infrastruktur und-Betrieb, die im Retail-Banking etwa 25% der Gesamtbetriebskosten verursachen.
Die Swiss Value Chain ist eine gemeinsame Entwicklung von SWX Group (Handel), SIS Group AG (WP-Abwicklung und-Verwahrung) und der Swiss Interbank Clearing AG (Zahlungsverkehr) vgl SWX 2007]).
Neben der Schweizer Börse (SWX) umfasst die Swiss Value Chain auch die virt-x als Handelsplatz. Die Settlement-Partner der virt-x sind CREST, Euroclear Bank und SIS SegaInterSettle AG, diej enigen der SWX sind Clearstream International, Euroclear Bank und SIS SegaInterSettle AG (vgl. [SWX 2007]).
Die Unterscheidung in transaktionsbezogene und-übergreifen de Prozesse basiert auf der Systematisierung in auftragsbezogene und-über greifen de Aktivitäten nach [Hess 2002].
[Middendorf / Göttlicher 2003] diskutieren neben der funktionsweise der Abwicklung von Wertpapier-Transaktionen auch mögliche Kooperationsmodelle für die Abwicklung.
[Middendorf / Göttlicher 2003, 3] umschreiben den Abwickler als Transaktionsbank, die alle Backoffice-Tätigkeiten rund um das Wertpapiergeschäft übernimmt. Die Leistungspalette reicht den Autoren zufolge von Ordermanagement, Abwicklung, Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren bis hin zur Durchführung von Kapitalmassnahmen (Corporate Actions, CA).
“Custodians are entities that undertake the safekeeping of securities and other financial instruments on behalf of others. They may provide other services such as clearance and settlement, securities lending, etc. A Global Custodian provides those services in respect of securities traded and settled not only in the country where the custodian is located but also in other countries throughout the world.” [Guadamillas / Keppler 2001, 4]
Ein Global Custodian ist i.d.R. nicht in allen angebotenen Finanzmärkten direkt vertreten, sondern nutzt Partnerschaften mit anderen Custodians, bei denen er selbst nur Sub-Custodian ist (vgl. [Chan et al. 2007, 15]).
[Reitbauer / Mansfeldt 2007] beschreiben das Unternehmen Sourcag und sein Leistungsangebot im Detail.
Einsparungspotenziale bestehen gemäss CS-FI in der Zusammenlegung der Broker-Beziehungen, Depotstellen und Nostro-Konten sowie in den nicht differenzierenden Tätigkeiten Depotstellenabgleich, Nachforschungen und Management des Interbanken-Netzwerks. Die, Kosten für ein Nostro-Konto (ohne Gebühren) schätzt CS-FI auf CHF 20.000 p.a. (vgl. [Münch 2007])
Die Darstellung stammt aus dem Vortrag von CS-FI im Rahmen des Finance Forums 2007 (vgl. [Münch 2007]) Die Rollen basieren auf jenen des Referenznetzwerks in Abschnitt 3.3.1.
„Der Besitz der Stammdaten ist bereits innerhalb eines Unternehmens eine Machtposition, bedeutet überbetriblich aber eine starke Wettbewerbsmacht.“ [Kagermann / Österle 2006, 190]
Vgl. [Mertens et al. 2005, 55] zur Klassifizierung von Daten.
[Kübler 2007, 44] erklärt die Bedeutung von Standards am Beispiel der Beziehung von Fondsgesellschaften und Depotbanken: „Viele … haben bilateral technische Schnittstellen realisiert … Gerade grosse Depotbanken und Fondsgesellschaften, die mit vielen Partnern kommunizieren … stossen dadurch jedoch an Grenzen, wenn es ihnen nicht gelingt, mit mehreren Partnern über einheitliche Protokolle zu kommunizieren.“ Für die angesprochene Kommunikation zwischen Fondsgesellschaft und Depotbanken ist gemäss [Kübler 2007] SWIFT der bei den Depotbanken am meisten verbreitete Standard.
Das FIX-Protokoll hat sich in den vergangenen Jahren als Datenaustauschformat im Wertpapier-Bereich etabliert und wird weltweit von mehreren hundert Finanzinstituten und rund 30 Börsen verwendet. Die Variante ist v.a. für kleinere Teilnehmer eine, kostengünstige Variante, da sie sich, schon bei geringeren Auftragsvolumen lohnt und vergleichsweise einfach zu implementieren ist (vgl. [SWX 2005, 22]).
“Financial markets firms have consistently earned more than the average company over the last decade. As one CEO told us, I was lamenting to my board that my margins had decrease from 36 perecent to 33 percent; one of my board members, the head of a grocery chain, stage whispered to his neighbor, ‘Yeah, times are tough for me, too: mine went from two percent to a point and a half” [Dence et al. 2006, 1]
“Risk officers are significantly upgrading their risk management frameworks and systems: The regulatory impact of expanding into new jurisdictions and introducing new products is a real challenge. Risk management is still not fully embedded in wealth managers, nor is it being monitored in outsourced operations. Regulators are no longer sympathetic, and fines or sanctions can be incraesingly serious.” [Weatherill et al. 2007]
Vgl. [Chan et al. 2007, 9f] zur Internationalisierung von Zentralverwahrern (z.B. Euroclear, Clearstream).
„Banken und Börsenbetreiber sehen sich verstärkt als direkte Konkurrenten um Kundengebühren und Nachfolgegeschäfte. Etablierte Marktpositionen und ehemals dominante Rollen sind infrage gestellt.“ [Heinz / Schüller 2007, 16]
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(2008). Vernetzung im Anlagegeschäft. In: Neugestaltung von Unternehmensnetzwerken in der Finanzindustrie am Beispiel Anlagegeschäft. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8129-5_3
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