„Grenzgänger“ und Mittlerorganisationen

Zusammenfassung

Wollen Unternehmen Corporate Volunteering Projekte angehen oder umgekehrt gemeinnützige Organisationen mit Unternehmen zusammenarbeiten, dann begeben sich die Part nerin das komplexe Feld der intersektoralen Kooperation. Sie verlieren dann unweigerlich die alleinige Deutungsmacht über den eingeschlagenen Weg, das Vorgehen wird situativ, improvisiert und prozessorientiert. Es muss im gemeinsamen Prozess immer wieder neu überprüft werden, mit welchen Ideen, Diagnosen, Kompetenzen und Ressourcen man unter welchen Umständen welche Erfahrungen gemacht hat. Dies alles kann nur einvernehmlich vonstattengehen, wobei diese Einvernehmlichkeit nicht a priori gegeben ist, sondern durch offenen Austausch permanent hervorzubringen ist. Mithin hängt die Qualität von Corporate Volunteering von der Bereitschaft zur Kontroverse ab und hat nichts mit „gut gemeinten“ Projekten zu tun, weil Corporate Volunteering die Anerkennung unterschiedlicher systemischer Voraussetzungen bei gleichzeitiger Bereitschaft zur Intervention voraussetzt (Baecker, 2008). Mit dem Begriff der Intervention ist angedeutet, dass eineVermittlung unterschiedlicher Zugangsbedingungen und Interessen der Sache zwingend inhärent ist.Kurz: Corporate Volunteering ist alles andere als trivial.