Zusammenfassung
Internationale Unternehmensfusionen und -übernahmen (Mergers & Acquisitions) sind in der letzten Dekade zu einem Gegenstand beinahe täglicher Pressemeldungen geworden. „Markterschließung“, „Technologieerwerb“, „Economies of Scale“ und „Economies of Scope“ sind nur einige der Argumente, welche die Sinnhaftigkeit von M&A- Aktivitäten begründen sollen (Patzelt/Schweizer 2007; Schweizer/Knyphausen-Aufseß 2008). In der Praxis sieht es oft ganz anders aus – die meisten dieser M&A Aktivitäten sind wenig erfolgreich (vgl. z.B. Porter 1987). Oft werden einfach zu hohe Preise bezahlt, weil die Synergievorteile überschätzt worden sind (Sirower 1997). Oder es gelingt nicht recht, die Synergien im operativen Geschäft zu realisieren, weil die Integration der beteiligten Unternehmen doch mit erheblichen Schwierigkeiten behaftet ist (Haspeslagh/Jemison 1992; Schweizer 2005). Dieser letztgenannte Aspekt steht auch bei der folgenden Fallstudie im Vordergrund. Die Grundfrage ist, wie eine „Integration“ zweier Unternehmen bewerkstelligt werden kann. Dabei wird ein Fall aus der pharmazeutischen und der Biotechindustrie betrachtet – die Akquisition des amerikanischen Unternehmens Lexigen Pharmaceuticals durch die deutsche Merck KGaA. Was diesen Fall interessant macht, ist die folgende Ausgangssituation: Das Unternehmen Merck KGaA sucht den Zugang zu einer neuen Technologie, der Biotechnologie, die von vielen Beobachtern als die Zukunft der Pharmaindustrie gesehen wird. Die Integration eines solchen Unternehmens in ein reifes, möglicherweise recht bürokratisch organisiertes Unternehmen kann aber leicht zu dem Problem führen, dass das zerstört wird, weshalb man das Unternehmen gekauft hat – die Innovationskraft, die aus den spezifischen Gegebenheiten eines kleinen, akademisch geprägten und zudem noch in den USA ansässigen Unternehmens resultiert. Die Fragen lauten also: Wie kann in einer solchen Ausgangssituation eine erfolgversprechende Integrationsstrategie aussehen? Welche Probleme können bei der Umsetzung auftauchen? Wie wirken sich die unterschiedlichen Landes- und Unternehmenskulturen sowie Organisationsformen auf den Integrationserfolg aus?
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References
Haspeslagh, P.; Jemison, D. (1992): Akquisitionsmanagement. Wertschöpfung durch strategische Neuausrichtung des Unternehmens, Frankfurt a.M./New York.
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Sirower, M. (1997): The Synergy Trap: How Companies Lose the Acquisition Game, New York.
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Knyphausen-Aufseß, D.z., Schweizer, L. (2011). Akquisition und Integration von Lexigen Pharmaceuticals Corp. durch Merck KGaA. In: Zentes, J., Swoboda, B., Morschett, D. (eds) Fallstudien zum Internationalen Management. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6793-0_41
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