Zusammenfassung
„Wettbewerb ist solidarischer als Teilen“, sagt Karl Homann und stellt den Markt als das Prinzip der Organisation von Gesellschaften der Moderne heraus. Hauke Brunkhorst gibt dagegen zu bedenken, dass der Markt denjenigen Zusammenhalt von Gesellschaften nicht selbst gewährleisten kann, auf den er gleichwohl angewiesen ist, und er macht das Prinzip der Solidarität dafür geltend, wobei er – und das ist problematisch – Solidarität mit der Brüderlichkeit im Sinne der Fraternité der bürgerlichen Revolution schlicht gleichsetzt und diese wiederum auf die jüdisch-christliche Nächstenliebe und die Bürgerfreundschaft der attischen Demokratie zurückführt. Die folgenden Überlegungen versuchen, im Zwischen von Markt und Brüderlichkeit eine Struktur zu identifizieren, die es erlaubt, das soziale Band zu erläutern, das auch dasjenige Vertrauen als Metanorm moralischen Verhaltens plausibel macht, ohne das selbst Märkte nicht funktionieren könnten, weil bei gänzlichem Mangel von Vertrauen die Transaktionskosten für Tausch- und Vertragsbeziehungen ins Unermessliche steigen würden. Dafür wird auch eine Neuformulierung eines Begriffs von Solidarität erforderlich werden.
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Röttgers, K. (2011). Zwischen Markt und Brüderlichkeit – Zum Zusammenhalt von Gesellschaften. In: Nguyen, T. (eds) Mensch und Markt. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6728-2_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6728-2_5
Publisher Name: Gabler
Print ISBN: 978-3-8349-2983-9
Online ISBN: 978-3-8349-6728-2
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