Nachts: Von vollendeten Hochleistungen und vom Nichtstun

Zusammenfassung

Kürzlich war er wieder da bei einer Veranstaltung: ein gelungener Workshop. Am zweiten Tag nachmittags arbeiteten die Teilnehmer in Kleingruppen auf der Hotelterrasse. Eine warme Aprilsonne schien, und die Gruppen saßen auf Steinen, Stühlen nah beieinander. Hochkonzentriert. Es sind immer diese Momente, wenn sich eine Empfindung von Mühelosigkeit und Konzentriertheit verbreitet, von Energie und Leichtigkeit. Genau das, was ich liebe bei solchen Veranstaltungen gleich welchen Designs. Natürlich kennen wir solche Erfahrungen auch aus einem Open Space oder World Café oder allen möglichen Veranstaltungen, bei denen immer wieder Erstaunliches geschieht. Entsteht solch eine Atmosphäre, dann weiß ich: Jetzt wird wieder viel bewegt. Es sind die Momente, die eine Seminargruppe, ein Team, eine Führungsmannschaft, ein Unternehmen weit nach vorne bringen. Die Atmosphäre, in der Unglaubliches normal wird. In der die gesamte Führung eines kleinen Mittelständlers binnen zwei Stunden Ideen entwickelt, die Hunderttausende oder Millionen einbringen. In der an einem Wochenende allein die Vorarbeiter eines technischen Werkes mit insgesamt 1100 Mitarbeitern 20 Prozent Kosteneinsparungen in der Produktion von einer insgesamt vier Hauptlinien durch ihre Ideen möglich machen. Grandiose Leistungen entspringen den Teams dann in kurzer Zeit. Kreativität wird bis ins Unendliche freigesetzt. Eine unglaubliche Zahl von innovativen Ideen fließt. Produktivität oder Kreativität da konservativ messen zu wollen, wäre geradezu lächerlich, weil die üblichen Dimensionen gesprengt werden.