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Zusammenfassung

Der Berufsstand der Wirtschaftsprüfer war in den vergangenen Jahren erheblicher öffentlicher Kritik ausgesetzt, die aus den öffentlichkeitswirksamen Bilanzskandalen und Unternehmensschieflagen um die Jahrtausendwende resultierte. Zu nennen sind neben den weltweit mit hoher Aufmerksamkeit verfolgten Firmenzusammenbrüchen von Enron, WorldCom und Parmalat auch nationale Niedergänge wie die von FlowTex und Philipp Holzmann. Diese sind unter anderem dadurch charakterisiert, dass noch unmittelbar vor dem Zusammenbrechen der besagten Unternehmen uneingeschränkte Bestätigungsvermerke durch den Abschlussprüfer erteilt wurden, so dass sich nach Bekanntwerden der Ereignisse bei diesen Unternehmen das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Arbeit der Wirtschaftsprüfer und in die geprüften Jahresund Konzernabschlüsse erheblich reduzierte. Eine in diesem Zusammenhang häufig geäußerte Kritik an der Qualität der Abschlussprüfung konzentrierte sich auf die Unabhängigkeit der Abschlussprüfer, welche von den Kapitalmarktteilnehmern, Aufsichtsbehörden und der Öffentlichkeit teilweise in Frage gestellt wurde. Der Berufsstand wies die öffentliche Debatte zu einer vermeintlich beeinträchtigten Unabhängigkeit als weitgehend undifferenziert zurück, da weniger die einzelnen verantwortlichen Gesellschaften, sondern der Berufsstand insgesamt in der Kritik stand. Auch wurde beklagt, dass Wirtschaftsprüfer zunehmend für Dinge verantwortlich gemacht würden, die selbst bei ordnungsgemäßer Berufsausübung außerhalb ihres Verantwortungsbereichs lägen. Dieses als Erwartungslücke diskutierte Problem verstärkte sich durch die öffentliche Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit den genannten Niedergängen der kapitalmarktorientierten Unternehmen und beschleunigte die Erosion der über Jahrzehnte entwickelten Reputation des Berufsstandes der Wirtschaftsprüfer binnen kurzer Zeit. Abschlussprüfer wurden vielfach als vom Management der Prüfungsmandanten gesteuerte Akteure wahrgenommen. Insbesondere die teilweise erheblichen Beratungsumsätze der Abschlussprüfer bei ihren Prüfungsmandanten wurden vehement kritisiert. Zugleich wurde die Beratung des Verifizierenden als eine wesentliche Ursache für die Akzeptanz zweifelhafter Bilanzierungsmethoden wahrgenommen.

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© 2011 Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

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Sattler, M. (2011). Einleitung. In: Vereinbarkeit von Abschlussprüfung und Beratung. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6393-2_1

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