Zusammenfassung
Praktisch alle Investoren, die signifikant in andere Anlagekategorien als Staatsanleihen investiert waren, haben in 2008 erhebliche Verluste mit ihren Kapitalanlagen erlitten. Nach der New-Economy- bzw. Aktienmarktkrise vom Anfang des Jahrtausends und mehreren anderen größeren Krisen fragen sich Investoren nun besonders intensiv, wie sie einerseits den Wert ihrer Kapitalanlagen nachhaltig erhalten und andererseits genügend Rendite erzielen können, um ihre Pläne – besonders in Bezug auf kurzfristige Auszahlungen und andere Verpflichtungen – erfüllen zu können. Das gilt besonders auch deshalb, weil künftig weitere, ggf. sogar häufigere und heftigere Finanzmarktkrisen erwartet werden1. Der klassische Rat zur Risikobegrenzung in der Vergangenheit lautete Diversifikation der Kapitalanlagen. Die konzeptionelle Basis dazu lieferten vor allem die Arbeiten von Harry Markowitz (1952) und die vielen darauf basierenden Ansätze. Einige Investment-Grundthesen vieler Investoren, z.B. dass Anlageklassen-Diversifikation immer gut ist, um Risiken zu reduzieren und man mit guten Modellen auf Basis von Vergangenheitsdaten fast alles erklären und prognostizieren kann, sind jedoch erschüttert worden. Bedeutet die Erfahrung von 2008 aber wirklich, dass Diversifikation ein Konzept der Vergangenheit ist, wie das viele Praktiker und auch einige Theoretiker behaupten?2 Heute gibt es eine anerkanntermaßen zunehmende Komplexität und Interdependenz der Anlagemärkte.3 Brauchen Investoren deshalb eine komplett neue Anlagephilosophie?
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Söhnholz, D., Rieken, S., Kaiser, D. (2010). Einleitung. In: Asset Allocation, Risiko-Overlay und Manager-Selektion. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6315-4_1
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