Prüfungsausschüsse als Instrument der Unternehmensüberwachung

Zusammenfassung

Inhalt und Ausrichtung der Normen bezüglich der Aufgaben und Ausgestaltung von Prüfungsausschüssen lassen eine deutliche Überwachungsorientierung des Prüfungsausschusses erkennen. Diese Überwachungsorientierung kann von der Agency-Theorie gestützt werden, indem sie die Einrichtung eines Prüfungsausschusses als Unterausschuss eines Aufsichtsrats zur Beseitigung von bestehenden Schwächen der Unternehmensüberwachung im Bereich des Aufsichtsrats erklärt. Zusätzlich liefert der institutionelle Ansatz der Organisationsforschung mit der Notwendigkeit der Einrichtung eines solchen Ausschusses, um Zugang zu den Ressourcen zu bekommen, eine Begründung für die Bildung eines solchen Governance-Instruments. Im Folgenden ist deshalb davon auszugehen, dass die Einrichtung von Prüfungsausschüssen aus Sicht der Anteilseigner in erster Linie eine Intensivierung der Überwachung durch den Aufsichtsrat hervorrufen soll. Zudem können alleine aufgrund der Signalwirkung eines solchen Ausschusses u.U. negative Effekte wie eine Beschränkung des Zugangs zu Ressourcen (z.B. Kapital) vermieden bzw. positive Effekte aufgrund einer guten Corporate Governance in Form einer Steigerung des Unternehmenswertes realisiert werden. Letztgenannte Aspekte sind jedoch nicht Gegenstand der weiteren Betrachtung.