Schlussbetrachtungen

Um die Güte des eingeschlagenen Wegs zur wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung durch die praktizierten Methoden evaluieren zu können, haben sich mit der Zeit bestimmte Kriterien etabliert. Klassische Gütekriterien wie Validität (synonym: Gültigkeit), Generalisierbarkeit (synonym: Repräsentativität) und Reliabilität (synonym: Zuverlässigkeit) haben ihren Ursprung im funktionalistisch-objektiven Paradigma und werden in unterschiedlich strikter Form auch im Rahmen der Bewertung interpretativ-subjektiver Forschungsarbeiten empfohlen. Gleichwohl weist der ‚State-of-the-art' der Methodendiskussion keine allgemeingültigen Gütekriterien auf, die angewandt auf interpretativ-subjektive Forschungsarbeiten eine breit akzeptierte Bewertung empirischer Forschungsergebnisse ermöglichen⁵⁴⁰. Einigkeit besteht jedoch dahingehend, dass man zum Zweck der Bewertung interpretativ-subjektiver Forschungsarbeiten nicht einfach die traditionellen Gütekriterien übernehmen darf. Stattdessen wird gefordert, selbige zu modifizieren, „mit neuen Inhalten“⁵⁴¹ zu füllen oder in Teilbereichen gänzlich auf sie zu verzichten. Zudem gilt es, sich bewusst zu werden, dass die Bewertung des Erfüllungsgrades der Gütekriterien im Kontext interpretativ-subjektiver Forschungsarbeiten vor dem Hintergrund unterschiedlich ausgeprägter subjektiver Wertmaßstäbe zu einem nicht unbedeutenden Maß im Ermessensspielraum des Betrachters liegt⁵⁴². Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Erfüllungsgrad nicht anhand ‚harter Kriterien' gemessen, sondern argumentativ aus dem methodischen Kontext heraus erschlossen werden muss.