Zusammenfassung
Soziale Medien zeichnet aus, dass darin nicht wie bei klassischen Internetangeboten der Seitenbetreiber die Inhalte vorgibt. Inhalte können vielmehr von jedem Nutzer unmittelbar eingestellt werden ("User Generated Content"). Diese demokratische Form des Internets bietet große Chancen für die Markenführung. Verbraucher vertrauen nämlich Aussagen in Werbespots oder Anzeigenwerbung in der Regel weit weniger als Empfehlungen von Bekannten oder sogar anonymen Verbraucherbewertungen im Internet. Im Rahmen einer weltweit durchgeführten Nielsen-Studie wurden Internetuser zu ihrem Vertrauen in unterschiedliche Werbeformen befragt. Danach vertrauen in Deutschland knapp 90 % der Internetnutzer Empfehlungen von Bekannten. Hingegen orientiert sich nur knapp die Hälfte der Befragten an in klassischen Medien wie Print oder TV gemachten Aussagen (vgl. [5]). Diese Ergebnisse zeigen, dass die Markenführung über soziale Netzwerke heute unerlässlich ist, wenn das Potenzial des sog. "Word-of-Mouth"-("WOM")-Marketings nicht ungenutzt bleiben soll. Die Nutzungsmöglichkeiten sozialer Medien für Unternehmen zum Zwecke der Markenführung sind vielfältig, ebenso wie die sich dabei stellenden rechtlichen Probleme. Dieser Beitrag zeigt aktuelle Entwicklungen und Tendenzen der Rechtsprechung im Bereich der sozialen Medien auf, um Hilfestellung dabei zu geben, etwaige juristische Probleme zu erkennen und ggf. zu vermeiden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Literaturverzeichnis
BGH, Urteil vom 14.5.1998 – I ZR 10–96 (OLG München).
BGH, Urteil vom 16.7.2008 – VIII ZR 348/06 (OLG München) Payback.
BGH, Urteil vom 14.10.2010 – I ZR 191/08 (OLG München) AnyDVD.
Brainguide (2011): Definition Markenmanagement, URL: http://www.brainguide.de/Markenmanagement/_c, abgerufen am: 14.12.2011.
BVDW (2011): Vertrauen in Werbung: Deutsche bringen persönlichen Empfehlungen und redaktionellen Inhalten das größte Vertrauen entgegen, URL: http://bvdw.org/medien/vertrauen-in-werbung-deutsche-bringen-persoenlichen-empfehlungen-und-redaktionellen-inhalten-das-groesste-vertrauen-entgegen?media=1236, abgerufen am: 17.10.2011.
Carlsberg (2011): Carlsberg stunts with bikers in cinema http://youtu.be/RS3iB47nQ6E, abgerufen am: 10.10.2011.
Facebook (2010): Facebook Nutzungsbedingungen, Ziffer 3.1, URL: http://www.facebook.com/ad_guidelines.php;#!/legal/terms, abgerufen am: 06.12.2011.
Facebook (2011): Apps on Facebook.com, URL: https://developers.facebook.com/docs/guides/canvas/, abgerufen am: 16.10.2011.
Hoeren, T./Sieber, U. (2011): Multimedia-Recht, Teil 11, Werbung im Internet, Rn 76 mwN.
Hoeren, T./Sieber, U. (2011): Multimedia-Recht, Teil 8, Persönlichkeitsschutz gegenüber Äußerungen im Internet, Rn 28.
Köhler, H. (2011): UWG § 2 Rn. 50.
Köhler, H./Bornkamm, J. (2012): Kommentar zum Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, 30. Aufl., Verlag C. H. Beck München, UWG § 2 Rdn. 50.
Lapp, T. (2010): Twitter im geschäftlichen Umfeld, ITRB, 213.
LG Frankfurt/M., Beschluss vom 20.4.2010 – 3-08 O 46/10.
LG Köln, Urteil vom 29.05.2008 – 31 O 845-07, 31 O 845/07.
OLG Bremen, Urteil vom 14.1.2011 – 2 U 115/10 (LG Bremen).
OLG Köln, Urteil vom 23.7.2010 – 19 U 3/10 (LG Köln).
Ott, S. (2008): Haftung für embedded Videos von YouTube und anderen Videoplattformen im Internet, ZUM, 556.
Rauschhofer H. (2010): Haftung für Links auf Twitter zu rechtswidrigen Inhalten, MMR-Aktuell, 302790, URL: http://www.rechtsanwalt.de//MMR-Aktuell_2010_302790_Haftung_fuer_Links_auf_Twitter.pdf, abgerufen am: 20.12.2011.
Rötzer, F. (2006): Ausverkauf der Blogger-Seele?, URL: http://www.heise.de/tp/druck/mb/artikel/23/23016/1.html, abgerufen am: 16.10.2011.
Schäfer, G. (2011): Checkliste: Die Nutzung von Social Media für selbstständige Bilanzbuchhalter und Controller, BC, 284, URL: http://beck-online.beck.de/default.aspx?vpath= bibdata%5czeits%5cbc%5c2011%5ccont%5cbc.2011.284.1.htm&pos=10&hlwords= facebook%u00d0suchmaschine#xhlhit, abgerufen am: 16.10.2011.
Schmidt, H. (2011): 30 Milliarden für Google, 780 Milliarden für die Welt – wie viel Suchmaschinen wirklich wert sind, in: FAZ Blogs, URL: http://faz-community.faz.net/blogs/netzkonom/archive/2011/09/14/30-milliarden-fuer-google-780-milliarden-fuer-die-welt-der-wert-der-suchmaschinen.aspx, abgerufen am: 20.12.2011.
Spindler, G./Schuster F. (2011): Recht der elektronischen Medien, TMG § 6 Rn. 42.
Twitter (2011): About Twitter, URL: http://twitter.com/about, abgerufen am: 13.12.2011.
Wikipedia (2011): Artikel Inlineframe, URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Inlineframe, abgerufen am: 16.10.2011.
Zoebisch, M. (2011): Der Anspruch auf Gegendarstellung, Unterlassung und Widerruf von Tatsachenbehauptungen in Telemedien wie Internetseiten und Twitter-Meldungen – zugleich Anmerkung zu OLG Bremen, Urteil vom 14. Januar 2011 – OLG Bremen 14. Januar 2011 Az.: 2 U 155/10.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2012 Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Geyer, F. (2012). Rechtliche Rahmenbedingungen der Markenführung in sozialen Medien und Netzwerken. In: Schulten, M., Mertens, A., Horx, A. (eds) Social Branding. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-3755-1_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8349-3755-1_5
Published:
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8349-3224-2
Online ISBN: 978-3-8349-3755-1
eBook Packages: Business and Economics (German Language)