Zusammenfassung
In Zeiten der Beschleunigung (Rosa 2005) und rastloser Veränderung aller gesellschaftlichökonomischen Prozesse mag es als Anachronismus, gar als Paradoxon erscheinen die Idee von Reflexivität zu propagieren, um gerade auf diesem Wege Innovationsfähigkeiten zu erreichen oder zu verbessern. Reflexivität ist das Gegenteil von Beschleunigung. Es ist bewusstes Verlangsamen, Innehalten, Heraustreten aus dem Strom der Aktivitäten (reflection on action, Schön 1983), um das vertraute Alltägliche als etwas Fremdes beobachten und wahrnehmen zu können, sich von alltäglichen Praktiken und Routinen distanzieren und sie aus anderer Perspektive neu bewerten zu können. Genau darin erkennen wir jedoch eine wesentliche Chance, konzeptionell als auch pragmatisch Innovationsfähigkeiten in und von Organisationen besser verstehen und erklären zu können. Unser Verständnis von institutioneller, also in Organisationen „eingebauter“ Reflexivität (Moldaschl 2006) setzt damit zugleich an einem Basisdilemma von Organisationen an. Das besteht darin, Routinen und Abweichungen (Innovationen), Öffnung und Schließung, Exploration und Exploitation (March 1991) immer wieder austarieren zu müssen. Konzeption und Praktiken Institutioneller Reflexivität sind auch eine Möglichkeit, das Verständnis für den Umgang mit diesem Dilemma zu verbessern.
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© 2012 Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Schirmer, F., Knödler, D., Tasto, M. (2012). Einleitung. In: Innovationsfähigkeit durch Reflexivität. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-3705-6_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8349-3705-6_1
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Publisher Name: Gabler Verlag
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