Auszug
Die in diesem Kapitel zunächst behandelten Verbindungen gehören zu den normalen Valenzverbindungen; das sind Verbindungen, welche die klassische Valenzvorstellung der stabilen Achterschalen erfüllen. Zu ihnen gehören nicht nur zahlreiche aus Nichtmetallen aufgebaute Molekülverbindungen, sondern auch Verbindungen aus Elementen, die im Periodensystem links von der Zintl-Linie stehen, mit Elementen, die rechts davon stehen. Die Zintl-Linie ist eine Grenzlinie, die im Periodensystem der Elemente zwischen der dritten und vierten Hauptgruppe verläuft. Solche Verbindungen sind nach klassischen Vorstellungen aus Ionen aufgebaut, zum Beispiel NaCl, K2S, Mg2Sn, Ba3Bi2. Der Zusammensetzung nach zu schließen, scheint das Konzept der Achterschalen aber häufig verletzt zu sein, zum Beispiel bei CaSi2, oder NaP. Der Eindruck täuscht: auch hier gilt die Oktettregel noch, was durch die Ausbildung kovalenter Bindungen ermöglicht wird. Beim CaSi2 sind die Si-Atome zu Schichten wie im grauen Arsen verknüpft (Si− und As sind isoelektronisch), beim NaP bilden die Phosphoratome Spiralketten analog zum polymeren Schwefel (P− und S sind isoelektronisch); die Anionen sind polymer. Ob bei einer Verbindung die Oktettregel erfüllt ist, kann nur entschieden werden, wenn ihre Struktur bekannt ist.
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(2008). Polyanionische und polykationische Verbindungen. Zintl-Phasen. In: Anorganische Strukturchemie. Vieweg+Teubner. https://doi.org/10.1007/978-3-8348-9545-5_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8348-9545-5_13
Publisher Name: Vieweg+Teubner
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Online ISBN: 978-3-8348-9545-5
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