Auszug
Wenn Sie als Mathematik-Skeptiker bis hierher durchgehalten haben, gebührt Ihnen schon mal ein dickes Lob. Allerdings haben wir jetzt wirklich alle Randaspekte der Mathematik abgehandelt. Und das Kapitel über mathematische Witze war auch nur ein letzter verzweifelter Versuch, der Sache selbst auszuweichen. Aber jetzt hilft nichts mehr.1 Denn wie sagt der große Adorno? Adorno sagt: „Kunst muss weh tun!“ Das grundlegende Glaubensbekenntnis des gehobenen deutschen Feuilletons. Als Mathematiker könnte man diese Forderung auch als Axiom 1 bezeichnen. (Mit „Axiome“ bezeichnet man in der Mathematik nicht weiter zu hinterfragende,2 als grundlegend wahr betrachtete Grundaussagen, denn mit irgendwas muss man ja beim Beweisen anfangen.)
Nachdem Theaterpublikum signifikant belastbarer als Lesepublikum ist, könnte man an dieser Stelle auf einer Bühne (etwa nach der Pause, die Leute haben gerade wieder mühsam ihre Plätze eingenommen) fröhlich-unwirsch erklären: Schön, dass nicht alle in der Pause gegangen sind. Aber nachdem Sie jetzt wieder sitzen und die Ausgänge verriegelt sind, kann ich Ihnen ja ganz offen sagen: der erste Teil war der gemütlichere. Ab jetzt wird gearbeitet!
Allerdings hinterfragen Mathematiker auch gerne nicht weiter zu hinterfragende Grundaussagen.
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© 2008 Friedr. Vieweg & Sohn Verlag | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). Mathematik und Fußball oder Kunst muss weh tun!. In: PISA, Bach, Pythagoras. Vieweg. https://doi.org/10.1007/978-3-8348-9466-3_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8348-9466-3_7
Publisher Name: Vieweg
Print ISBN: 978-3-8348-0441-9
Online ISBN: 978-3-8348-9466-3
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