Zusammenfassung
Seit über 100 Jahren wird auf Motorrädern Kopfschutz getragen. Anfangs wurden Leinen- und Lederkappen benutzt, bei denen der Windschutz im Vordergrund stand, dann Halbschalenhelme, Jethelme und seit den späten 1960er Jahren Integralhelme. 1958 wurde in Deutschland mit der DIN 4848 die erste Norm zur Prüfung von Kraftfahrer-Schutzhelmen verabschiedet. 1975 wurde diese Norm durch die europäische Norm ECE-R 22.01 abgelöst, die in regelmäßigen Abständen überarbeitet wird. Zurzeit gilt die ECE-R 22.05.
Helmpflicht auf Krafträdern besteht in Deutschland seit dem 1.1.1976. Nach § 21a, Absatz 2 StVO müssen „die Führer von Krafträdern und ihre Beifahrer während der Fahrt amtlich genehmigte Schutzhelme tragen“. Zwar wird das Tragen eines Helms ordnungsrechtlich durchgesetzt, die amtliche Zulassung aber derzeit noch nicht. Deshalb sieht man im Straßenverkehr bisweilen Helme ohne ECE-Zulassung, die kleine Bauformen aufweisen und in keiner Weise das notwendige Maß an Sicherheit garantieren.
Während in ganz Europa Motorradfahrer Helme tragen müssen, gibt es in den USA eine wechselvolle Geschichte von Einführungen und Abschaffungen der allgemeinen Helmpflicht (Ulmer und Shabanowa Northrup 2005). Erst kürzlich (2012) wurde im Bundesstaat Michigan die allgemeine Helmpflicht für Motorradfahrer wieder abgeschafft.
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Notes
- 1.
Lässt sich dem Geschädigten nachweisen, dass seine Kopfverletzungen auf einen unzureichenden Schutzhelm zurückzuführen sind, kann ihm eine Mitschuld angerechnet werden. Der Versicherungsschutz ist gefährdet, wenn der benutzte Helm nicht nach der aktuellen ECE-Norm zugelassen ist.
- 2.
Die dimensionslose Größe HIC („Head Injury Criterion“) ist ein Potenzprodukt aus der mittleren Beschleunigung und der Einwirkungszeit.
$$\text{HIC} = \left[\frac{1}{t_2 - t_1} \int\limits_{t_1}^{t_2} a(t)\text{d}t\right]^{2{,}5} (t_2 - t_1)\;.$$(12.1)Die Werte werden in SI-Einheiten in die Formel eingesetzt, der HIC-Wert wird ohne Dimension angegeben.
- 3.
Durchgeführt im Aeroakustik-Windkanal der Schuberth GmbH.
- 4.
Siehe u. a. Hüttenbrink (1982) sowie Kortesuo und Kaivola (1994).
- 5.
Nach Fletcher und Munson (1933) sowie DIN 45631 (1991).
- 6.
Vgl. Rothhämel (2003).
- 7.
Siehe z. B. Janke (1993, 1996).
- 8.
Vgl. Költzsch (1973), nach Dobrzynski (1995) wird in Ablösegebieten eine Dipol-Quellverteilung angenommen.
- 9.
Für grobe Abschätzungen wird häufig eine Pegelerhöhung um 10dB mit einer Verdoppelung des empfundenen Geräuschpegels verbunden.
- 10.
Siehe z. B. Tangorra und George (1991) sowie Lower et al. (1996).
- 11.
Siehe z. B. www.boxer-forum.de.
- 12.
Siehe Hüttenbrink (1982).
- 13.
In Resenhoeft (1999).
- 14.
Diese Ergebnisse konnten bei Schuberth im aeroakustischen Windkanal bestätigt werden.
- 15.
Heyl (1989), Heyl et al. (1993), Lindemann und Hüttenbrink (1996), Kortesuo und Kaivola (1996).
- 16.
Siehe Tangorra und George (1991).
- 17.
Dass dies aber nicht zwingend der Fall sein muss, zeigen akustisch optimierte Klapphelme wie der C2 und der C3 von Schuberth, die eine deutlich geringere Geräuschentwicklung aufweisen als die meisten Integralhelme. Durch den erleichterten Aufsetzvorgang, bei geöffnetem Kinnteil, ist es hier viel einfacher möglich, einen guten Halsabschluss zu gewährleisten.
- 18.
Zum Beispiel „Quietpro“ der Fa. Nacre.
- 19.
Siehe z. B. Huppertz und Janke (1996), Wengle et al. (2001) und Algermissen et al. (2012).
- 20.
Siehe Schlang (2002).
- 21.
Siehe hierzu auch die Ausführungen in Abschn. 4.5.4.
- 22.
Siehe z. B. Kaltenbach und Janke (2000).
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Janke, G., Reitebuch, S. (2013). Schutzhelme. In: Schütz, T. (eds) Hucho - Aerodynamik des Automobils. ATZ/MTZ-Fachbuch. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-8348-2316-8_12
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Publisher Name: Springer Vieweg, Wiesbaden
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