Zusammenfassung
Software und Risikomanagement Nach der Definition des IEEE-Standards 610 besteht Software aus Computer-Programmen, Prozeduren und Daten sowie der zugehörigen Dokumentation, die zum Betrieb eines Computer-Systems nötig sind. Die Entwicklung von Software für den Einsatz in Industrie und Wirtschaft ist ein kreativer und anspruchsvoller Prozess. Der Einsatz von Software liefert einen Beitrag zur Wertschöpfung bzw. hilft Wettbewerbsvorteile zu generieren. Insofern ist Software ein wissensintensives Wirtschaftsgut der Informationsgesellschaft. Im Rahmen des Risikomanagements haben Unternehmen die Kontinuität und Ordnungsmäßig der wichtigsten Unternehmensprozesse und -systeme zu gewährleisten, was Software- und Hardware-Komponenten einbezieht. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Sicherheit und dem Schutz der Daten. Ein grundlegendes Verständnis hinsichtlich der im Folgenden umrissenen Themenfelder Klassifikation, betrieblicher Einsatz, Entwicklung, Test und Qualität von Software erleichtert die angemessene Umsetzung diverser Anforderungen des Risikomanagements. Dies betrifft beispielsweise Compliance-Anforderungen im Rahmen des internen Kontrollsystems, das Risikomanagement operationeller Risiken, die Aufgaben der internen Revision sowie die Konzeption, Umsetzung und den Test interner Modelle.
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- 1.
Vgl. Art. 41 Abs. 4 RRL, Pkt. 9 Nr. 1 MaRisk sowie Pkt. 7.2.2.2 Nr. 3 MaRisk.
- 2.
Siehe Pkt. 7.2.2.2 Nr. 3 MaRisk.
- 3.
Vgl. Art. 45 Abs. 1 RRL, Art. 44 Abs. 2 Lit. e RRL, 44 Abs. 5 Lit. a, b RRL und Art. 47 Abs. 1 RRL.
- 4.
Die Offenlegung von Informationen ist für den Einsatz proprietärer Systeme im quantitativen Risikomanagement unter Solvency II relevant. Nach Auffassung der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) können die Aufsichtsbehörden von den Versicherungsunternehmen, die externe Modelle und Daten bei der Berechnung der Solvency‐II‐Anforderungen nutzen, ergänzende Informationen im Zusammenhang mit der Beurteilung der Kapitalanforderungen verlangen. Können die Unternehmen nicht alle Informationen liefern, sollte die Aufsichtsbehörde die Genehmigung des internen Modells ablehnen. Auch vertraglich vereinbarte Vertraulichkeitserklärungen zwischen den Herstellern und den Versicherungsunternehmen rechtfertigen es nicht, bestimmte Informationen vorzuenthalten [EIOP12a].
- 5.
Die erfolgreiche Umsetzung von Outsourcing‐Vorhaben hängt in der Praxis entscheidend von der Identifikation kritischer Erfolgsfaktoren und einem angemessenen Projektmanagement ab [HoBR06].
- 6.
Die praktische Umsetzung wird zudem durch sprachliche Inkonsistenzen erschwert [vBel02].
- 7.
Funktionalität, Zuverlässigkeit, Benutzbarkeit, Effizienz, Wartbarkeit (Änderbarkeit), Portabilität (Übertragbarkeit).
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Wolle, B. (2014). Merkmale und Klassifikation von Software. In: Risikomanagementsysteme in Versicherungsunternehmen. IT im Unternehmen. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-8348-2309-0_2
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