Zusammenfassung
Die DL widmet sich der Erforschung sittlicher Normen, und zwar nicht nur in der Form einzelner Regeln, sondern als gesamtes System. Es geht also um Ausdrücke der Form „etwas ist obligatorisch“, „etwas ist erlaubt“ oder „etwas ist verboten“. Die Notwendigkeit sittlicher Beschränkungen in der Informatik und der Wissenschaft überhaupt ist evident.
Deren formale Behandlung im Rahmen einer rein kalkülmäßig betriebenen DL stößt aber auf große Schwierigkeiten. In den bisherigen formalen Systemen, etwa dem „Old System (OS )“ genannten System, wo erstmals formal modale Logik zur Grundlage der DL gemacht wurde, und dem späteren „Standardsystem der deontischen Logik (SDL)“, wurden gravierende Mängel und absurde Konsequenzen gefunden, die zeigen, wie schwierig eine konsistente formale Behandlung von Normen ist .
Ein möglicher aber sehr abstrakter Ausweg ist es, deontische Sätze nicht allgemeingültig zu formulieren sondern nur bezüglich einer nichtleeren Menge von Normen zu formulieren. Solche Mengen von Normen werden „Kodex“ genannt.
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Literatur
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Schenke, M. (2013). Deontische Logik. In: Logikkalküle in der Informatik. Studienbücher Informatik. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-8348-2295-6_9
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