Zusammenfassung
Schon seit vielen Tausend Jahren Menschheitsgeschichte wird mit Naturprodukten, die sich unsere Vorfahren in ihrer Umgebung suchten und später auch technisch veränderten, geklebt und abgedichtet. In der Urzeit der Menschheit, vor 7000 bis 10.000 Jahren, klebte man beispielsweise Feuersteinspitzen mit Birkenpech an die Schäfte von Pfeilen. Man erhält es durch Erhitzen von Birkenrinde unter Luftabschluss. Boote dichtete man mit Hanf und Asphalt (Erdpech) ab. Die Leimsiederei, also die Herstellung von Klebstoff aus Haut und Knorpeln von Tierkadavern, wurde von den Sumerern vor 6000 Jahren erfunden. Sie beherrschte für Jahrtausende den „Markt“ für Holzklebstoffe.
Erst mit dem Beginn der modernen Polymerchemie (Kunststoffchemie) im 20. Jh. machte das Kleben und Dichten einen nennenswerten Fortschritt, denn man lernte, wie man im Industriereaktor polymere Klebstoffrohstoffe herstellen konnte. Aus diesen konnte man dann die ersten Phenol-Formaldehydklebstoffe und Weißleime fabrizieren. In den Fünfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts machte dann die Klebstoffentwicklung durch neuere Erkenntnisse in der Polymerchemie, deren Basis schon vor dem 2. Weltkrieg gelegt wurde, rasante Fortschritte. Speziell in Deutschland und den USA wurden neue, hochinteressante, flüssige Polymere gefunden, die man durch geeignete Vernetzungsreaktionen härten konnte. In Kombination mit weiteren Rezepturbestandteilen wurden und werden daraus immer hochwertigere Kleb- und Dichtstoffe gefertigt.
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Von der damaligen Fachwelt kaum bemerkt, soll die Firma Auwärter bereits drei Jahre vorher begonnen haben, in Bussen geklebte Scheiben einzusetzen.
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Pröbster, M. (2013). Einleitung. In: Elastisch Kleben. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-8348-2181-2_1
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