Zusammenfassung
„Politik ist angeblich das Zweitälteste Gewerbe, und mir ist klar geworden, dass es eine sehr große Ähnlichkeit mit dem ältesten besitzt“, witzelte Ronald Reagan 1977. Der spätere 40. Präsident der Vereinigten Staaten — und die Hüter der Logik — mögen mir verzeihen, aber es könnte sein, dass die Zweitälteste Profession in Wahrheit älter ist als die erste. Sich politisch zu verhalten, könnte man argumentieren, ist untrennbar mit dem Menschsein verbunden. Aristoteles’ Definition der Menschen als zōa politika („politische Wesen“) ging auf seine Beobachtung zurück, dass sie sich in den Verhältnissen des griechischen Stadtstaates oder der polis — wovon der Begriff „Politik“ abgeleitet ist — am vollkommensten und charakteristischsten entfalteten. Die polis ist demnach der natürliche Lebensraum politischer Wesen, hier agieren sie im wechselseitigen Miteinander und schaffen so die Regeln und Institutionen, von denen gesellschaftliche Ordnung und soziale Gerechtigkeit abhängen. Und wenn der Mensch von Natur aus ein politisches Wesen ist, folgt daraus, dass es ein Leben ohne Politik nicht geben kann.
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Dupré, B. (2013). Einleitung. In: 50 Schlüsselideen Politik. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-8274-3109-7_1
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