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Das Gehirn im REMSchlaf – der Traum als kreativer Wahnsinn

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Kognitive Leistungen
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Zusammenfassung

Der Mensch verschläft ein Drittel seines Lebens. Die nächtliche Phase scheinbarer Inaktivität ist jedoch kein homogener Zustand, sondern durchläuft in mehreren Zyklen sehr verschiedenartige physiologische Stadien. Gemessen und definiert durch die Polysomnographie – das Elektroenzephalogramm (EEG) misst die Hirnströme, das Elektrookulogramm (EOG) die Augenbewegungen und das Elektromyogramm (EMG) den Muskeltonus – werden zunächst die leichten Schlafstadien 1 und 2, danach die tiefen Schlafstadien 3 und 4 und schließlich der REM-Schlaf durchlaufen. Der REM-Schlaf ist einer der außergewöhnlichsten Zustände des Gehirns: Benannt nach den charakteristischen rapid eye movements, bezeichnet er das Schlafstadium, das bei jedem von uns ein bis anderthalb Stunden pro Nacht auftritt und in dem unser Gehirn auf eigentümliche Weise verrückt spielt. Bei der Frage nach den Kennzeichen des REM-Schlafs fällt zunächst der Energieverbrauch auf. Normalerweise verbraucht unser Gehirn, das mit etwa 2 Kilogramm nur einen geringen Teil des Körpergewichts ausmacht, zwischen 20 und 25 % des körperlichen Energieumsatzes. Das Gehirn ist somit ein extremer Energieverbraucher – gleichsam der spritfressende Sportwagen unter den Organen. Man könnte also erwarten, dass dieser verschwenderische Energieverbrauch, wenn möglich, auf ein Minimum reduziert wird. Der Schlafzustand scheint sich dazu besonders anzubieten – und tatsächlich wird der Energiekonsum im Tiefschlaf bis auf 60 % des täglichen Niveaus reduziert. Natürlich kann der Energieverbrauch nicht auf Null sinken, da verschiedene körperliche Prozesse auch im Schlaf reguliert werden müssen, zudem ist in den letzten Jahren deutlich geworden, dass auch höhere kognitive Prozesse im Tiefschlaf reguliert werden, beispielsweise die Konsolidierung bestimmter Gedächtnisinhalte (Born et al., 2006; Walker & Stickgold, 2004).

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© 2011 Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg

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Spoormaker, V. (2011). Das Gehirn im REMSchlaf – der Traum als kreativer Wahnsinn. In: Dresler, M. (eds) Kognitive Leistungen. Spektrum Akademischer Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2809-7_9

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