Zusammenfassung
Wesentliche Grundbegriffe der verallgemeinerten Evolutionstheorie finden sich in einer noch allgemeineren Rahmendisziplin, nämlich der Systemtheorie, so wie sie etwa von Bertalanffy (1979) und Rapoport (1986) entwickelt wurde.48 Dass sich die reale Welt überhaupt als Menge von Systemen beschreiben lässt, liegt daran, dass sie zwei grundlegende ontologische Eigenschaften besitzt: Erstens besteht sie nicht nur aus isolierten Individuen mit intrinsischen Eigenschaften, sondern zwischen den Individuen bestehen zahlreiche kausale Zusammenhänge. Andererseits hängt nicht alles mit allem signifikant zusammen — glücklicherweise, denn andernfalls wäre jeder Beschreibungsversuch der Welt hoffnungslos. Vielmehr gruppieren sich die vernetzten Dinge der Welt in gewisse Cluster bzw. Systeme, die in sich stark zusammenhängende Teile enthalten, jedoch zu ihrer Umgebung in vergleichsweise geringerer Abhängigkeit stehen. Systeme sind von ihrer Umgebung also bis zu einem gewissen Grad kausal abgeschirmt. Aufgrund dieser Tatsache besitzen Systeme eine gewisse (hinreichend enge) Identität in der Zeit, durch die sie von ihrer Umgebung abgrenzbar sind.
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© 2011 Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg
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Schurz, G. (2011). Wissenschaftstheoretische Grundlagen der Evolutionstheorie. In: Evolution in Natur und Kultur. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2666-6_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2666-6_7
Publisher Name: Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg
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Online ISBN: 978-3-8274-2666-6
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