Objektorientierte Denkweisen

Zusammenfassung

Die Einführung in die Informatik kann mit objektorientiertem Modellieren (OOM) und Programmieren (OOP) (vgl. Kapitel 6 und 13) beginnen. Zwingend ist das nicht. In (Appelrath et al., 2002, S. 105 ff.) wird für das „Programmieren im Kleinen“ die prozedurale Zerlegung empfohlen und für das „Programmieren im Großen“ (die Softwareentwicklung) die Objektorientierung. Die Entscheidung für oder gegen die Objektorientierung hat also etwas mit dem Stellenwert zu tun, den man der Softwareentwicklung im Informatikunterricht einräumt. Hier wird an einem Beispiel gezeigt, wie eine Einführung in die Informatik mit objektorientierten Denkweisen ergänzt werden kann. Es soll deutlich werden, dass die traditionellen, grundlegenden Konzepte der strukturierten Programmierung unverzichtbarer Lerngegenstand sind, auch wenn objektorientierte Lösungen von den Schülern konstruiert werden. Andernfalls werden die Ziele der informatischen Bildung nicht erreicht, „z.B. ist das Konzept der Modularisierung viel grundlegender als das Konzept der Objektorientierung“ (Böszörmenyi, 2001, S. 15). Auch das Variablenkonzept der Informatik wird in der Literatur zum OOM stark unterschätzt. Darin liegt eine Ursache für Lernprobleme. Die Skriptsprache Python wurde zur Überprüfung der Lösungsentwürfe gewählt, weil damit die Anwendung der Datenstrukturen Datei und Liste sehr erleichtert wird.