Forschungsschwerpunkt neuroprotektive Wirkungen von Östrogenen und anderen Steroiden

Zusammenfassung

In einem Forschungsprojekt des neurobiologischen Labors der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie werden die neuroprotektiven Wirkungen von Östrogenen und anderen Steroiden in verschiedenen Modellen des zentralen Nervensystems (ZNS) unter physiologischen und pathologischen Verhältnissen untersucht. Aus Vorarbeiten ist bekannt, dass Östrogene eine Vielzahl von Wirkungen auf das ZNS und seine zellulären Komponenten ausüben. Dabei beeinflussen sie nicht nur die Entwicklung, Differenzierung und Funktion von Nervenzellen, sondern verändern auch die Morphologie und Funktion von neuronalen Verbänden im ZNS bis in das Erwachsenenalter [4]. Pathophysiologisch wurden sie unter anderem mit der Manifestation und klinischen Ausprägung der Schizophrenie und des Morbus Alzheimer in Verbindung gebracht [zur Übersicht s. 14]. Gerade jüngste Befunde aus diesem Bereich geben Anlass zu der Hypothese, dass Östrogene hier sowohl neuroprotektiv im Sinne eines Zellschutzes gegenüber prooxidativen Prozessen wirken können als auch die dopaminerge Neurotransmission beeinflussen und so direkt auf die klinische Ausprägung der Krankheit Einfluss nehmen.