Auszug
Liegt ein Symptom vor, das der Beschreibung einer der Präferenzstörungen entspricht, ist zunächst zu klären, ob dieses Symptom einmalig oder wiederholt aufgetreten ist, um die Präferenzstörung von einer situativ aufgetretenen sog. Perversität 6 (eventuell auch als Symptom einer anderen Störung, z. B. Borderline-Persönnlichkeitsstörung) zu unterscheiden. Allerdings hat das Auftreten mehrerer Symptome aus der Liste der Präferenzstörungen im Zeitraum von zumindest sechs Monaten den gleichen Stellenwert wie das gehäufte Auftreten einer einzelnen Präferenzstörung und berechtigt dann, die Diagnose multiple Störung der Sexualpräferenz (F 65.6) zu stellen. Im nächsten Schritt ist zu prüfen, ob der bzw. die Betreffende die Interessen seiner Sexualpartner nicht mehr berücksichtigen kann oder sich selbst massiv schädigen muss. Erst dann sind die „Schwere-Kriterien“ anzuwenden (siehe Abschnitt C Algorithmus 1).
Unter Perversität verstand schon Krafft-Ebing eine deviante sexuelle Handlung, die vom Betroffenen aus freien Stücken ohne inneren Zwang zur Wiederholung und ohne krankhafte Ursache gewählt wurde.
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© 2007 Steinkopff Verlag Darmstadt
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(2007). Diagnostik. In: Berner, W., Hill, A., Briken, P., Kraus, C., Lietz, K. (eds) Behandlungsleitlinie Störungen der sexuellen Präferenz. Praxisleitlinien in Psychiatrie und Psychotherapie, vol 8. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-7985-1775-2_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7985-1775-2_7
Publisher Name: Steinkopff
Print ISBN: 978-3-7985-1774-5
Online ISBN: 978-3-7985-1775-2
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