Internationale Corporate Governance im Spannungsfeld zwischen globaler Konvergenz, nationaler Differenzierung und regionaler Koordination

Zusammenfassung

Corporate Governance ist eines der aufregendsten und von hoher Entwicklungsdynamik getriebenen Problemfelder der Unternehmensführung. Spektakuläre Skandale bei US-amerikanischen Großunternehmen zum Ausgang des letzten Jahrtausends, zu denen die „fallen stars“ wie Enron, World Com, Merck, Xerox, AOL, GC, Tyco, Arthur Andersen, JP Morgan oder City Group gehörten, führten zur Aufdeckung von Betrug, Bilanzfälschung und in der Folge sogar zu Unternehmenszusammenbrüchen. Es gab aber auch Fälle von Korruption in anderen Ländern, die beispielsweise deutsche, international tätige Traditionsunternehmen wie Siemens oder Daimler berührten. Weltweit wurde der Ruf nach stärkerer Kontrolle der Manager und international abgestimmten Rechtsvorschriften und Kodizes für gute Unternehmensführung laut. Corporate Governance, verstanden als „systems of laws, rules, guidelines, and practices that determine the direction and control of a company, and usually concern mechanisms by which corporate managers are held accountable for corporate conduct and performance“ (Macharzina 2010, S. 1) wird damit zum politischen Problem der internationalen Unternehmensführung (Moser 2009, S. IX).