Zusammenfassung
Die in den vorherigen drei Kapiteln dargestellten Befunde haben gezeigt, dass Gründungsaktivitäten nicht nur von sektoralen und zeitlichen Einflüssen geprägt sind, sondern auch deutlich zwischen verschiedenen Regionen variieren. Offenbar haben regionale Faktoren einen wesentlichen Einfluss auf das Gründungsgeschehen und sollten folglich in der Analyse berücksichtigt werden. So sind Untersuchungen des Gründungsgeschehens, die zwar nach Branchen, nicht aber räumlich differenziert ansetzen, deshalb fragwürdig, weil die Wirkung der verschiedenen Einflüsse regional eventuell sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Analog kann sich bei räumlich aber nicht sektoral differenzierten Untersuchungen das Problem stellen, dass bestimmte Standortfaktoren die Gründungsaktivitäten in einigen Branchen stimulieren, in anderen Branchen hingegen hemmen.
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Notes
Siehe zur Mehr-Ebenen-Analyse Blien (2001, 148-169); Bryk und Raudenbush (2002); Goldstein (1995) sowie Snijders und Bosker (1999).
Zu einer ausführlichen Darstellung siehe Fritsch und Falck (2002). Gelegentlich werden regionale Panel-Ansätze, d.h. Zwei-Ebenen-Analysen, durch branchenspezifische Indikatoren (z.B. Marktkonzentration) ergänzt, um so einer dritten Ebene Rechnung zu tragen (vgl. Steil, 1999, oder Sutaria, 2001). Eine solche Vorgehensweise hat gegenüber einer Drei-Ebenen-Analyse, über die hier berichtet wird, allerdings den Nachteil, dass Unterschiede des Brancheneffektes zwischen den verschiedenen Regionen (bei Branchendummies) bzw. des Standorteinflusses auf die verschiedenen Branchen (bei Regionaldummies) unberücksichtigt bleiben. Unsere Ergebnisse hinsichtlich der Bedeutung des technologischen Regimes (vgl. Abschnitt 8.3.2) belegen hingegen, dass solche interregionalen Unterschiede der Branchencharakteristika von wesentlicher Bedeutung sein können.
Iteratives generalisiertes Verfahren der kleinsten Quadrate (IGLS).
Die Gründungsrate ist definiert als Anzahl der während eines Jahres in einer bestimmten Branche und Region registrierten Gründungen dividiert durch die in dieser Branche und Region zu Beginn des jeweiligen Jahres tätigen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Zu verschiedenen Vorgehensweisen bei der Bildung einer Gründungsrate siehe Kapitel 2.
Z.B. Arbeitslosenrate, Anteil der Beschäftigten mit einer bestimmten Qualifikation oder einer bestimmten Größenklasse.
Eine solche Überrepräsentation großer Branchen und Regionen ergibt sich allerdings bereits dadurch, dass der Anteil der Beschäftigten in Kleinbetrieben und der Indikator für den entrepreneurhaften Charakter des technologischen Regimes dann Missing-Realisationen aufweisen, wenn in einer Region kein Betrieb der betreffenden Branche vorhanden ist.
Siehe zu einer solchen Vorgehensweise Long (1997, 242-249).
Offensichtlich ist dieser Effekt im Wesentlichen auf die jeweilige Vorperiode beschränkt. Jedenfalls erweisen sich längere Lags als kaum statistisch signifikant.
Die Änderungsrate des Bruttosozialproduktes und die Arbeitslosenquote gehen nicht in dasselbe Modell ein aufgrund von Multikollinearitäts-Problemen.
Summe der Gründungen bzw. der Werte der Störterme dividiert durch die Anzahl der Regionen.
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Fritsch, M., Falck, O. (2004). Mehr-Ebenen-Analysen der Determinanten des Gründungsgeschehens in Westdeutschland. In: Fritsch, M., Grotz, R. (eds) Empirische Analysen zum Gründungsgeschehen in Deutschland. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-7908-2668-5_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7908-2668-5_8
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