Zusammenfassung
Das Schema der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung enthält als dritte und vierte ökonomische Aktivität die Vermögensbildung und ihre Finanzierung. Beide Aktivitäten wurden im „Reinvermögensänderungskonto“ zusammengefasst. Beim Aggregieren und Konsolidieren sind wichtige Informationen über den Fluss der Finanzierungsströme verloren gegangen, die wir an dieser Stelle in einer speziellen Finanzierungsrechnung näher betrachten wollen. Dabei interessieren uns insbesondere folgende Fragen: Welche Sektoren bilden in welchem Umfang Realvermögen und Geldvermögen? In welchem Umfang erfolgt die Finanzierung des Realvermögens durch Eigenmittel der Sektoren (Innen-Finanzierung), zu welchem Teil durch Fremdfinanzierung (Außen-Finanzierung)? Aus welchen Komponenten setzt sich die Innen-Finanzierung zusammen und von welchen Sektoren stammt die Außen- Finanzierung? In welchen Sektoren entstehen Finanzierungsüberschüsse und auf welchen Wegen — über welche Finanzintermediäre — werden diese zur Finanzierung entsprechender Finanzierungsdefizite anderer Sektoren herangezogen? Kurz: „Die Ergebnisse der Finanzierungsrechnung zeigen auf, von wem, in welchem Umfang, wem und in welcher Form in einer Volkswirtschaft finanzielle Mittel bereitgestellt oder beansprucht wurden und welche Finanzintermediäre in den Finanzierungskreislauf eingeschaltet worden sind.“
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Notes
Ergebnisse der gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung für Deutschland 1991-1999, Deutsche Bundesbank, Statistische Sonderveröffentlichung 4, Dez. 2000, S. 7.
In der Modell — VGR reduzierten sich die von uns behandelten Finanzierungsinstrumente auf die Form der Kreditbeziehungen.
Vgl. Deutsche Bundesbank, Statistische Sonderveröffentlichung 4, Ergebnisse der gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung für Deutschland, 1991 bis 1999.
Vgl. Tabellen 12.1 und 12.3 In 2002 wies der Sektor NFKG einen positiven Finanzierungssaldo auf.
Vgl. Kap. 4.
Vgl. hierzu die Tabelle „Gliederung der Finanzinstrumente“.
Wenn Sie der Frage nachgehen wollen „Wie entsteht Geld“ können Sie sich übersichtlich informieren: H.P. Nissen, Das Geldangebot, in WISU, Heft 4, 2001, S. 586-596 und in H.P. Nissen: Einführung in die makroökonomische Theorie, 1999, Teil III.
Verbriefte Forderungen.
i.d.R. festverzinsliche Wertpapiere.
Finanzderivate sind finanzielle Instrumente, die auf einem anderen Instrument basieren und es ermöglichen, spezielle Risiken losgelöst von dem zu Grunde liegenden Instrument zu handeln. Vgl. auch Deutsche Bundesbank, Statistische Sonderveröffentlichung 4, Ergebnisse der gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung für Deutschland, 1991 bis 1999, S. 12.
Als Ansprüche gegenüber Versicherungen gelten (Eventual-) Forderungen von Versicherungsnehmern, denen entsprechende Rückstellungen der Versicherungen gegenüberstehen. Vgl. ebd. S.12.
Diese Position beinhaltet die betriebliche Altervorsorge durch direkte Pensionszusagen der Arbeitgeber.
Vgl. Tabelle 12-1 und 12-2.
Deutsche Bundesbank, ebd. S. 8.
Vgl. ebd. S. 31ff und Tabellenanhang S. 35-43, ein Beispiel der genannten Zusammenhänge ist der Pigou-Effekt. Vgl. dazu Nissen, Einführung in die makroökonomische Theorie, S. 211, 220.
Vgl. auch Kapitel 3.
Deutsche Bundesbank, Statistische Sonderveröffentlichung 4, Ergebnisse der gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung für Deutschland, 1991 bis 1999, S. 8.
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Nissen, HP. (2004). Finanzierungs- und Vermögensrechnung. In: Das Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen. Physica-Lehrbuch. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-7908-2659-3_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7908-2659-3_12
Publisher Name: Physica, Heidelberg
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Online ISBN: 978-3-7908-2659-3
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