Auszug
Immer wieder weckt Shigeru Ban mit seinen experimentellen Wohnhäusern das Interesse der Öffentlichkeit. Das Experiment mit Räumen und Raumstrukturen, ihrer Beweglichkeit, Flexibilität und Entgrenzung zieht sich als roter Faden durch seine Arbeiten. Nicht selten beinhaltet die Neuinterpretation dieser Themen eine Neudefinition von Bauteilen und -elementen. In seinen Häusern übernimmt das bewegliche Mobiliar eine statisch relevante Funktion oder es formt Raumzellen aus. Materialien werden in einem scheinbaren Widerspruch zu ihren physikalischen Eigenschaften eingesetzt, wie zum Beispiel das leichte, instabile und wasserlösliche Papier, das als Pappe zum Tragwerk wird, oder Vorhangstoffe, die zu einer Fassade mutieren. Die Entgrenzung des Raums, also die räumliche Verschmelzung von Innen und Außen, als dominierendes Thema in seiner Architektur hat sowohl in der japanischen Tradition als auch in der Architektur der Moderne ihre Wurzeln. Während die Moderne mittels raumhoher Verglasungen einen Raumfluss suggerierte, geht Sigeru Ban über die visuelle Entgrenzung hinaus und schafft zusätzlich eine »physische Transparenz«, eine Offenheit, die mehrere Sinneswahrnehmungen einbezieht. Definitionen und Grenzen verschwimmen. Mit dem Naked House schufer sein zehntes Case Study House, das als jüngste Variation dieser architektonischen Themen gelesen werden kann.
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Ban, S. (2008). Naked House. In: Transparente Kunststoffe. Birkhäuser Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-7643-8294-0_9
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Publisher Name: Birkhäuser Basel
Print ISBN: 978-3-7643-7469-3
Online ISBN: 978-3-7643-8294-0
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